Auf dem links liegenden Geröll sollen die neue Trockenkammern entstehen – dazu muss die Gutach auf 60 Metern Länge überbaut werden. Foto: Kommert

Es läuft beim Sägewerk Finkbeiner. So gut, dass die Firma nun, trotz ihrer überaus eingeengten Lage, erneut investieren will – sieben neue Trocknungskammern sollen die Kapazität zur punktgenauen Trocknung von Schnittholz erweitern.

Triberg - Im Bereich des Sägewerks gebe es keinerlei Erweiterungsflächen, holte Bürgermeister Gallus Strobel in jüngster Sitzung aus. Dennoch habe die Firma zunächst alternative Flächen auf eigenem Gelände untersucht. Diese scheiden jedoch aufgrund von Topografie, Natur- oder Lärmschutz aus, weshalb Finkbeiner alternative Flächen außerhalb der Steinbissäge erwerben oder pachten wollte, allerdings seien alle diesbezüglichen Anfragen negativ beschieden worden.

 

Nun sollen die sieben neuen Trocknungskammern auf einem Geröllhang zwischen dem Tunneleingang der B 33 und den bestehenden Trocknungskammern entstehen. Für den Neubau soll dabei ein Teil des Felses abgetragen und der Hang hinter den künftigen Kammern gesichert werden. Daneben sei es aber auch erforderlich, das Flüsschen Gutach zu überbrücken und die Gemeindeverbindungsstraße anzupassen.

Rund 56 auf zwölf Meter

Das Gebäude für die sieben Trocknungskammern und eine Schaltwarte soll eine Gesamtlänge von 56,60 Meter und eine Tiefe von knapp zwölf Metern erhalten, die Kammerkonstruktion besteht aus Aluminium, Dach und Wände aus Aluminium-Kassetten (Blechstärke 1,5 Millimeter). Diese werden isoliert mit kunstharzgebundenen Steinfaser-Dämmplatten.

Das benötigte Brückenbauwerk über die Gutach misst eine Länge von fast 60 Metern und eine Spannweite von 12,50 Metern – eine Konstruktion aus Stahlbeton, die in drei Abschnitten von je 20 Metern Länge zu erstellen ist, die Widerlagerwand entsteht laut Plan vor der bestehenden Stützwand. Der Bach wird für die Herstellung der Unterbauten in Rohren geführt. Um den Bau eines Traggerüsts im Bachbett zu vermeiden, werden vorgespannte Halbfertigteile auf die Widerlagerwände aufgelegt und mit Ortbeton ergänzt. Sechs Lichtöffnungen bringen Tageslicht ins Bachbett. Der Zufahrtsbereich zur Brücke und die Fahrbahn der Gemeindestraße in Brückenbereich werden im Höhenverlauf angepasst.

Wasserrechtliche Genehmigung nötig

Für den Bau sei eine wasserrechtliche Genehmigung nötig, daher habe sich die Firma intensiv abgestimmt mit dem Regierungspräsidium, dem Amt für Wasser- und Bodenschutz sowie den Gewässerbeauftragten, so Strobel. Der Ortschaftsrat Gremmelsbach habe dem Vorhaben und dem Antrag auf Wasserrechtliche Erlaubnis bereits im Umlaufverfahren zugestimmt, betonte Ortsvorsteher Helmut Finkbeiner.

Nach einer kurzen Rückfrage durch Michael Hummel (FWV) bezüglich der Veränderung der Bachmauer gab das Gremium dem Vorhaben einstimmig grünes Licht.