Unbekannte haben das Kleindenkmal besprüht Foto: Nesch

Beim Rundgang zu den Kunstschätzen der Seelsorgeeinheit im Gäu zum Thema "Kirchhof – Gottesacker – Friedhof" in Eutingen am vergangenen Sonntag lobte Willi Schaupp noch die ausgezeichnete Erhaltung und Pflege der zahlreichen noch vorhandenen Feldkreuze auf der weitläufigen Eutingen Markungsfläche. Doch bei einem wurde nun eine Sachbeschädigung entdeckt.

Eutingen - Dass die Kleindenkmale allgemein in solch einem guten Zustand sind, daran hätten Privatbesitzer, der Förderverein "Heimat & Brauchtum" sowie auch die bürgerliche Gemeinde ihren großen Anteil. Ein Wermutstropfen am Ende der Veranstaltung trübte allerdings Stolz und Freude, als Ursula und Annette Sökler davon berichteten, dass das "Akermann-Kreuz" an der Bahnlinie Hochdorf-Eutingen östlich des Bahnhaltepunkts Nord auf der Rückseite mit hellblauer Farbe besprüht worden ist.

Renovierung im Jahr 2006

Das Kleindenkmal wurde im Jahre 1891 von Kaspar und Juliana Akermann gestiftet. Es trägt auf dem Steinsockel ein reich verziertes gusseisernes Kreuz, auf dessen Fuß ein Engel abgebildet ist. Der Text im Steinsockel lautet: "Oh ihr alle, die ihr vorübergehet, gebt acht, ob ein Schmerz gleich meinem Schmerz. Sehet hier am Kreuzesstamm, starb für dich das Gotteslamm."

Mit der Renovierung im Jahr 2006 hatte "Heimat & Brauchtum" laut Willi Schaupp mit der farblichen Fassung Neuland betreten. Das stark verrostete Eisenkreuz erfuhr in der Werkstatt von Jürgen Sedelmaier eine farbliche Fassung durch Petra Oelke, die das Kreuz "zu etwas Besonderem" machte, wie Schaupp betonte.

Frust und Ärger

Es wurde an Christi Himmelfahrt 2006 durch Pfarrer Georg Egle neu geweiht. Der anschließende gemütliche und fröhliche Frühschoppen wurde an Ort und Stelle mit dem "fahrbaren Gasthaus zum Kreuz" gefeiert. Die Erinnerung daran ist laut Willi Schaupp noch bei allen lebendig. Gepflegt wurde es von den inzwischen verstorbenen Rainer und Helga Sattler, für die Schwiegertochter Angelika Sattler die Nachfolge angetreten hat.

Die Beschädigung stößt nicht nur auf Unverständnis, sondern sorgt auch für Frust und Ärger bei "Heimat & Brauchtum". Wer entsprechende Beobachtungen gemacht habe, so die Co-Vorsitzende Ursula Sökler, könne sich mit sachdienlichen Hinweisen bei ihr unter Telefon 07459/8136 melden.