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Unter dem Motto „Zeit zu reden“ kamen S21-Sympathisanten auf den Kleinen Schlossplatz.

Stuttgart - In Stuttgart haben am Donnerstagabend erneut mehrere Hundert Menschen für das umstrittene Bahnprojekt „Stuttgart 21“ demonstriert.

Nach Angaben von Polizei und Veranstalter beteiligten sich rund 500 Teilnehmer an einer Kundgebung auf dem Kleinen Schlossplatz. Die zwölfte Kundgebung unter dem Motto „Zeit zu reden“ verliefen nach Polizeiangaben ohne Zwischenfälle.

Werwigk-Hertneck: "Die Deutsche Bahn hat ein Recht, weiterzubauen"

Die ehemalige baden-württembergische Justizministerin Corinna Werwigk-Hertneck (FDP) sagte vor den Demonstranten, die Deutsche Bahn habe ein Recht, weiterzubauen. Bei dem Planfeststellungsverfahren seien alle Gegner zu Wort gekommen. Zudem habe es 2006 eine verbindliche Zulassungsentscheidung für die Bundesbahn gegeben. Außerdem habe das Allgemeinwohl, nämlich Menschen und Güter über weite Strecken mit dem Zug fahren zu lassen, Vorrang vor örtlichen Interessen.

Kundgebungen sollen bis 13. Januar weitergehen

Die Projektbefürworter kündigten an, dass die sogenannten Donnerstags-Kundgebungen bis zum 13. Januar auf dem Kleinen Schlossplatz in Stuttgart-Mitte stattfinden sollen. Zudem wolle man aufgrund der kalten Jahreszeit bis kommenden März auf den „Lauf für Stuttgart 21“ verzichten.

Sowohl Gegner als auch Befürworter des umstrittenen Bahnprojekts kündigten weitere Großkundgebungen vor dem Jahreswechsel in der Stuttgarter Innenstadt an. Die Projekt-Befürworter wollen nach eigenen Angaben am 18. Dezember demonstrieren. Der genaue Ort der Kundgebung ist allerdings noch nicht erkannt.

Als Redner wird unter anderem der baden-württembergische Ministerpräsident Stefan Mappus (CDU) erwartet. Die Kundgebung der Projektgegener soll hingegen am 11. Dezember vor dem Stuttgarter Hauptbahnhof unter dem Motto „Stuttgart ist überall - Für eine Demokratie der Bürger“ stattfinden.