Für das „s’Rössle“ in Schwenningen gibt es nun Pläne der Stadtverwaltung, dort mehrere Einrichtungen zu bündeln. Foto: Michael Kienzler

Die Stadtverwaltung hat das OK, für das „s’Rössle“ in Schwenningen eine neue Nutzung zu prüfen. In einer Sondersitzung sprachen sich die Stadträte dafür aus, dort mehrere Einrichtungen zu bündeln.

Verwaltung, Bibliothek, VHS und Bildungseinrichtungen statt der gescheiterten Handelspläne: Der Vorschlag der Stadtverwaltung, das Rössle-Areal für eigene Zwecke zu verwenden, stieß in einer Sondersitzung des Gemeinderats am Mittwochabend auf breite Zustimmung.

 

Für Andreas Flöß (Freie Wähler) sind die Vorschläge angesichts der gescheiterten Handelspläne und der Absage an einer Nutzung durch die Hochschulen „die einzig mögliche und denkbare Lösung“. „Wir müssen nun zur Hilfe kommen. Eigentliche sollte so eine Situation der Markt regeln, aber dann kommen anderen“, so der Fraktionssprecher.

Kritik kommt von ihm mit Blick auf die Brücke, insbesondere angesichts der „unschönen Situation“ unter der Brücke. Die Freien Wähler wünschen sich an dieser Stelle einen „filigranen Steg“, um ihn unter anderem gastronomisch nutzen zu können.

Die Optik des Gebäudes macht Sorgen

Die Optik des Gebäudes treibt auch die FDP um. Deren Sprecher Frank Bonath brachte deshalb ins Spiel, an der Hülle zu arbeiten, um diese fit für die nächsten 20 Jahre zu machen. „Möglicherweise mit einem Teilabriss oder einer Öffnung des Gebäudes“, so Bonath. Zudem stellte er die Frage, inwieweit die Räume für die neue Nutzung überhaupt geeignet seien.

Die Fraktion der Grünen übte insbesondere Kritik daran, dass Zahlen hinsichtlich der Raumnutzung fehlen würden – man fühlte sich deshalb zunächst nicht in der Lage, einen Beschluss zu fassen. Bei der SPD wolle man sich laut Nicola Schurr angesichts des ständigen „Leuchtturmprojekt-Hüpfens“, dass die Neunutzung des Rössle-Areals tatsächlich auch einen Mehrwert bietet. Zu oft hätte man in der Vergangenheit für den Papierkorb geplant.

CDU-Fraktion wirbt für ihren Antrag

Während Olaf Barth (AfD) die Idee der Stadt für „klasse“ hält, gab es ebenso von der CDU-Fraktion im Namen von Dirk Sautter „100 Prozent Zustimmung“ für die Pläne. Er warb zudem für den Antrag, auch eine Integration der in der Bürkstraße geplante Kindertagesstätte dort zu prüfen. Die Idee war es zudem, die Städtische Galerie dort als weiteren Frequenzbringer zu aufleben zu lassen. Letzteres brachte die Befürchtung bei den Stadträten mit sich, dass sich die Pläne für das Museumsquartier auf dem Bürk-Areal angesichts möglicher Kostenexplosionen zerschlagen und die Priorisierung auf das ehemalige Einkaufszentrum gelegt wird.

Oberbürgermeister Jürgen Roth warb in der Sitzung zudem dafür, den bisherigen Eigentümer HBB mit den Arbeiten in dem Komplex zu beauftragen. Damit könne eine europaweite Ausschreibung und eine weitere Verzögerung umgegangen werden. „Die Stadt kriegt dann einen Preis genannt“, so Roth. Ulrike Salat betonte in diesem Zusammenhang mit Blick auf mögliche Kosten deutlich, dass man nicht „die Katze im Sack“ kaufen wolle.

Die Stadträte stimmten mit 34 Stimmen bei einer Erhaltungen zu, dass die Stadt die Pläne der Neunutzung des Rössles weiter verfolgen soll und mit HBB hinsichtlich des Projekts zu verhandeln. Auch dem CDU-Antrag wurde mit knapper Mehrheit zugestimmt.