Eine Hamburgerin schrieb an den Veranstalter, ob man die Altersgrenze bei der Wahl zur „Miss Germany“ nicht überdenken könne. Ein Jahr später ist die Frau unter den Teilnehmerinnen.
Noch vor einem Jahr durfte sie nicht teilnehmen, nun ist die Hamburgerin Mignon Kowollik (42) unter den zehn Finalistinnen für den Titel „Miss Germany“. Die bisherige Altersgrenze von 39 Jahren sei aufgehoben worden, sagte der Geschäftsführer der Miss Germany Studios, Max Klemmer, der Deutschen Presse-Agentur im Europa-Park im südbadischen Rust. Dort soll am Samstag die neue „Miss Germany“ gekürt werden.
„Ich habe eine E-Mail geschrieben, ob sie das nicht überdenken möchten“, sagte Kowollik, die als Sexualberaterin und Moderatorin arbeitet, der dpa mit Blick auf die bisherige Altersbegrenzung. Die jüngste Teilnehmerin des diesjährigen Finales ist Adwoa Awuah (22) aus Essen.
Siegprämie von 25.000 Euro
Das Mindestalter für den Wettbewerb beträgt Klemmer zufolge 18 Jahre. Der Siegerin des Wettbewerbs winkt - wie schon im vergangenen Jahr - der „Female Leader Award“. Er ist mit einer Siegprämie von 25.000 Euro verbunden.
„Miss Germany“ war einst ein Wettbewerb mit Bikini-Runden auf dem Laufsteg. Vor einigen Jahren läuteten die Veranstalter dann einen Imagewandel ein. Seit 2019 zählen die Persönlichkeit der Teilnehmerinnen und die Bereitschaft, Verantwortung zu übernehmen. Es bewarben sich diesmal laut Veranstalter rund 15 000 Frauen.
Schwer krank
Zu den Finalistinnen gehört Tamara Schwab (31) aus dem bayerischen Roth. Sie lebt nach eigenen Angaben seit zweieinhalb Jahre mit einem Spenderherz. „Ich kann wieder ein normales Leben führen“, sagte sie.
Mit schweren Herausforderungen kämpft Christina Modrzejewski (28) aus Dinslaken: Sie bekam 2021 eine seltene Autoimmunerkrankung. Die gelernte Krankenschwester ist auf einen Rollstuhl und elektronische Orthesen angewiesen. Mit Orthesen lassen sich unter anderem geschädigte Gelenke stabilisieren, Gliedmaßen ruhig stellen und Fehlhaltungen korrigieren.