Seit Moskau Krieg in der Ukraine führt, fällt der russische Außenminister Sergej Lawrow mit unverfrorener Hetze gegen den Westen auf. Er verkörpert in Reinkultur die machtorientierte und imperiale Außenpolitik seines Landes.
Das Undenkbare ist passiert“, sagt Sergej Lawrow und dreht seinen Kugelschreiber hin und her. Der russische Außenminister stellt sich den Fragen ausländischer Journalisten in Moskau. Das „Undenkbare“ ist in Lawrows Augen nicht der Krieg in der Ukraine, den Russland seit mehr als drei Monaten führt, ohne seine „Pläne“ und „Ziele“ aufzugeben. Lawrow gebraucht nicht einmal das Wort „Krieg“, er nennt den russischen Überfall auf sein Nachbarland, wie alle offiziell in Russland, eine „militärische Spezialoperation“, und stellt diese, ebenfalls wie alle offiziell in Russland, nicht infrage.