Die Nordansicht der Bebauungskonzeption der Bodamer Farber Architekten für die Runkellenstraße in Hechingen. Foto: Bodamer Faber Architekten

Im gestrigen Bauausschuss stellten die Architekten von "Bodamer Farber Architekten" die neue Bebauungskonzeption für die Runkellenstraße in Hechingen vor. Diese Vorstellung stieß jedoch nicht nur auf Begeisterung im Gremium.

Hechingen - Zwei quadratische Wohngebäude sollen auf dem ehemaligen Aviona-Gelände an der Runkellenstraße entstehen. Holzverkleidung, bodentiefe Fenster, bewussten Platz für einen Treffpunkt und eine Solaranlage auf dem Dach sieht das Konzept der "Bodamer Faber Architekten" aus Stuttgart vor. Insgesamt 31 Ein- bis Fünfzimmerwohnungen und eine Tiefgarage mit 31 Stellplätzen sind geplant. "Wir haben bewusst Platz zwischen den Gebäuden für einen Treff- und Austauschpunkt gelassen", erklärte Architekt Achim Bodamer.

Der Hauptkritikpunkt aus dem Gremium an seinem Konzept war vor allem die Höhe und klobige Art der Gebäue und verschobenen Grenzen des Bebauungsplatzes, im Vergleich zum eigentlich beschlossenen Konzept.

Kritik an der neuen Bebauungskonzeption

"Das vorherige Konzept hat mir gut gefallen, jetzt ist es viel massiver, den Wandel kann ich nicht nachvollziehen" sagte Almut Petersen (HCH-BL) und erinnerte an das ursprünglich beschlossene Konzept.

Das Gelände sei nach Osten zu abschüssig zur Starzel, hier wäre der Bau eines dritten Gebäudes nicht möglich. "Sie bekommen auf die Fläche keine drei Gebäude", entgegnete ihr Achim Bodamer. "Der andere Entwurf war gestufter, warum wurden die Grenzen jetzt verschoben?". fragte auch Winfried Rullof (HCH-BL).

Die Frage nach der Verschiebung konnte jedoch weder von den Architekten noch von der Städtischen Beigeordneten Dorothee Müllges richtig beantwortet werden. "die Antwort wird nachgeliefert" meinte sie.

Nicht nur Baugrenzen und Bauart lassen Fragen offen

Doch nicht nur die Grenzen und Bauart lassen Fragen offen. Auch die Frage nach mehr Parkplätzen und Platz für Fahrräder kam im Ausschuss auf.

"Das vorherige Konzept gefiel mir besser", betonte Susanne Blessing von der SPD, sie vermisse zum Beispiel die vom Gemeinderat vereinbarten 1,5 Stellplätze pro Person.

"Man könnte überlegen im Außenbereich etwas anzubieten, wenn wir die geplante Holzunterstellung für die Fahrräder wo anders platzieren, könnte man an diesem Platz nochmals fünf Plätze gewinnen", meinte Achim Bodamer hierzu.

Ebenso unzufrieden mit der neuen Konzeption war Werner Schmidt (FWV). Er glaube nicht, dass das Gremium dem Plan so zugestimmt hätte.

Meinungen gehen auseinander

"Mir ist das Gebäude nicht zu massiv, gehen wir doch in Hechingen auch mal in die Höhe und bleiben nicht auf dem Boden", entgegnete Steffan Löffler (FWV) der Kritik und sprach so das Thema der Flächenversiegelung an.

"20 Prozent werden mit der neuen Konzeption weniger versiegelt, deswegen sind wir bewusst nicht in die Breite gegangen", erklärte Bodamer zusätzlich.

Ebenso sprach sich Stefan Hipp von der CDU für das Konzept aus. "Wir können gut mit dem Vorschlag leben, gerade wenn die Holzfassade sich optisch zurücknimmt", sagte er.

Wie soll’s jetzt weitergehen?

"Wir nehmen die Kritikpunkte mit und werden diese besprechen", versprach Achim Bodamer. Er habe die unterschiedlichen Meinungen verstanden. Anschließend werde eine Bauvoranfrage gestellt und dann muss entschieden werden.

"Aber wer entscheidet, das Gremium oder dir Stadtverwaltung?", meldete sich Almut Petersen. "Über die Bauvoranfrage entscheidet die Baurechtsbehörde", sagte Müllges. Aber man habe die Meinungen wahrgenommen und werde nochmals auf den Bauherren zugehen, um auf das vorherige Konzept einzugehen, verdeutlichte sie. Man könne das Vorhaben auch noch stoppen, betonte Marcus Kempka, der Leiter des städtischen Bauverwaltungsbereiches.