Das Interesse am Ortstermin im Sprengerort war groß. Foto: Siegmeier

Die Bürger zeigen großes Interesse am Ortstermin im Sprengerort. Das Mobilitätsteam der Stadtverwaltung informiert und nimmt Anregungen auf.

In großer Runde wurden bei den beiden Quartiersgesprächen mögliche Maßnahmen zur Beruhigung des Durchgangsverkehrs in den Rottweiler Innenstadtquartieren bereits besprochen. Mit den Ortsterminen geht es jetzt an die Details, und weiterhin ist das Interesse groß. Gut 25 Interessierte fanden sich zum Termin im Sprengerort ein. Mobilitätsbeauftragter Horst Bisinger und sein Team informierten zunächst über die Vorhaben. Auch Innenstadtmanagerin Kerstin Ohnmacht und Simone Strasser vom Stadtmarketing nahmen an dem Rundgang teil.

18 Autos fahren vorbei – kaum eins mit Rottweiler Kennzeichen

Schnell zeigte sich in der Praxis, wo im Sprengerort die Probleme liegen: »Der Abkürzungsverkehr nervt ungemein«, sagte eine Anwohnerin. In den 75 Minuten des Rundgangs passierten 18 Autos, kaum eines mit Rottweiler Kennzeichen, die Strecke durch die Hochmaien-, Blumen- und Hohlengrabengasse hinunter zur Hochbrücktorstraße. Ein Auto fuhr in die Fußgängerzone, zwei entgegen der Einbahnstraße in der Suppengasse.

Die Krux

Genau diesem Abkürzungsverkehr sollen die Maßnahmen nun ein Ende setzen. Doch die Krux daran: Die Einbahnregelung im Uhrzeigersinn komme dem »Schleichverkehr« geradezu entgegen, befürchtet ein Anwohner. Horst Bisingers Ansatz: Diesem Verkehr müsse das Durchfahren unattraktiv gemacht werden.

Parkplätze fallen weg

Am Beispiel des »Pauls« erläuterte er: »Da die Blumengasse künftig Einbahnstraße ist, also ein Fahrstreifen wegfällt, muss die Fahrbahnbreite lediglich noch drei Meter betragen, die übrige Fläche kann man anderweitig bespielen«, so Bisinger. Auf Höhe des »Pauls« falle zudem eine Längsparkierung weg, was Raum für eine Platzgestaltung schafft – ganze fünfeinhalb Meter. Um den Platzcharakter herzustellen, werden vier mobile Bäume aufgestellt. Diese würden auch den Straßenraum enger machen, erklärte der Mobilitätsexperte.

Eine andere Anwohnerin regte an, nur noch den Anliegerverkehr in die Quartiere zu lassen und mit versenkbaren Pollern die Strecken für alle anderen sozusagen zu sperren. Auch das müsse geprüft werden.

Poller sind ein großes Thema

Das Thema Poller ist beim Rundgang ohnehin ein großes. So wurde angeregt, die Sprengergasse mit Pollern gänzlich verkehrsfrei zu machen, »dann haben der Einzelhandel und die Gastronomie dort mehr Fläche«, meinte ein Bürger. Bisinger riet, diese Maßnahme erst in einem zweiten Schritt zu realisieren und machte deutlich, dass es sich bei den Planungen in den Quartieren keinesfalls um einen Versuch handle wie am Friedrichsplatz oder der Waldtorstraße, sondern um konkrete Vorhaben, die letztlich auch zeitnah umgesetzt werden sollen. »Wenn die Vorschläge für Sie so passen, dann werden sie umgesetzt. Vorher werden die Planungen jedoch noch mit in die Verkehrsschau genommen«, informierte Horst Bisinger beim Rundgang.

Eine Herausforderung

Eine weitere Herausforderung sei die Tiefgarage unter dem Haus des Siedlungswerks, meinte ein Teilnehmer. Hier gebe es 50 bis 60 Tiefgaragenplätze. »Und die Leute müssen dann alle die neue Route fahren. Damit schafft man eher zusätzlichen Verkehr. Das ist doch keine Beruhigung«, so der Bürger weiter. Auch Bisinger hat das erkannt. Deshalb solle eine Sonderlösung für die Tiefgaragennutzer angestrebt werden. Auch dieses Thema werde man mit in die Verkehrsschau nehmen, informierte Bisinger, dass er die Planung jetzt als 3D-Aufriss ausarbeiten und dann beim »Pauls« ins Schaufenster hängen werde.

Zum Abschluss gab es Lob für Rottweils Stadtverwaltung: »Es ist toll, dass sie die Anwohner bei dem Thema so gut mitnehmen. Das wird allgemein anerkannt. Ihr hört zu, was die Anwohner wünschen. So etwas gab es früher nicht«, so die einhellige Meinung.

In der nächsten Woche geht es am Donnerstag, 23. März, ab 17 Uhr im Johannserort mit dem nächsten Ortstermin weiter. Treffpunkt ist am Kameralamtsgarten. Dort wird Landesgartenschau-Koordinator Micha Sonnenfroh gemeinsam mit Horst Bisinger und den Anwohnern die künftige Gestaltung des Gartens aber auch die Verkehrslenkung im Quartier besprechen.