Die Salzhansel ziehen an den vielen Zuschauern in der Bad Dürrheimer Innenstadt vorbei. Foto: Martin Gruhler

Alter schützt nicht vor ganz großem Fasnetsvergnügen: Zum 100-Jahre-Jubiläum der altehrwürdigen Narrenzunft Bad Dürrheim war am Wochenende in Bad Dürrheim das ganz große Narrenfieber ausgebrochen.

Zum runden Geburtstag hatte die Vereinigung der Schwäbisch-alemannischen Narrenzünfte das Landschaftstreffen Baar nach „Dierem“ vergeben.

 

Über 6000 Narren aus 38 Zünften gaben sich ein großes Stelldichein. Die Innenstadt war mit 26 Besenwirtschaften in ein eigenes Narrendorf umgewandelt worden.

Schon am Samstag mit dem Narrenbaumaufstellen gestaltete sich das Treffen zu einem würdigen Fest. Das Ritual verzögerte sich zeitlich, da aus der Siedergilde rund die Hälfte der Baumaufsteller als Mitglieder der Feuerwehr zu einem Brandeinsatz in der Innenstadt gerufen worden waren.

Indes gab es schnelle Amtshilfe seitens Schwenninger und Schweizer Fasnetsfreunde, so dass der 26 Meter hohe Baum aus dem Wittmannstal routiniert in die Senkrechte gebracht werden konnte. Bis weit nach Mitternacht gab es dann im Städtle ein großes Remmidemmi der Glückseligkeit für die Narren, um dann trotzdem rechtzeitig zum großen Umzug am frühen Sonntagmittag wieder parat zu sein.

Mehr als dreieinhalb Stunden durch Innenstadt

Der närrische Lindenwurm zog von der Sonne kräftig angelacht über dreieinhalb Stunden durch die Innenstadt. Vorne war das Geburtstagskind als eine echte würdevolle Visitenkarte der Stadt: die Bad Dürrheimer Narrenzunft.

Höhepunkt an Höhepunkt reihte sich hernach mit den teilnehmenden Gruppen an. Das Publikum in Rekordzahl von 11111 Zuschauern – von Zunftmeister Volker Martin hemdsärmelig hochgerechnet – war schon sehr gut gelaunt gekommen, was dem Fest in seiner feierlichen und auch ausgelassenen Stimmung noch eine große positive Dimension draufsetzte. Die verschiedenen Gruppen zeigten sich für viele Baaremer mit den interessanten Figuren in Live-Aktion und nicht wie sonst statisch im Narrenschopf. Interessant, dass viele bisher unbekannte Scheinpferde mit ihren Treibern unterwegs waren – Rottweil besitzt offenbar da nicht wie gedacht ein Alleinstellungsmerkmal mit seinem (Benner-)Rössle.

Der Umzug wurde vom begeisterten Publikum sehr gelobt und wird noch lange in sehr guter Erinnerung bleiben.