Das Pfarrheim und das Außengelände sollen für rund drei Millionen Euro umgebaut werden. Foto: Störr

Bei drei Gegenstimmen und acht Befürwortern hat sich der Steinacher Gemeinderat grundsätzlich für die Umgestaltung des Pfarrhauses ausgesprochen. Seitens des planenden Architekturbüros Kopf wurde die Vorstudie noch einmal vorgestellt.

Steinach - Bereits in der Sitzung vom 10. Oktober war eine erste Vorstudie zur Umgestaltung des Pfarrhauses samt Pfarrgarten vorgestellt worden. "Nach Rücksprache mit dem Fördergeber ist eine dauerhafte Nutzung für die Schule nicht förderfähig", erklärte zunächst Simone Muth seitens der Verwaltung. Allerdings könne die Betreuung der Schüler für die Zeit des Schulumbaus temporär ins Pfarrhaus ausgelagert werden. Eine dauerhafte Nutzung durch die Bücherei, Vereins- oder Verwaltungsräume seien förderfähig. Und weil das Erdgeschoss und das Obergeschoss einer unterschiedlichen Nutzung zugeführt werden sollen, müsse die Barrierefreiheit durch einen Aufzug hergestellt werden.

Seitens des Architekturbüros oblag es Nicolai Schwendemann, die Vorstudie und mögliche Raumaufteilung vorzustellen. Der Anschluss des Pfarrhauses an die Nahwärme der Schule würde im Untergeschoss Platz schaffen, weil der große Tank ausgebaut und der Technikraum reduziert werden könnte. Das Dachgeschoss werde als Lagerfläche zurückgehalten, weil die Auflagen für eine Nutzung zu hoch wären. Die Holztreppe im Gebäude sei vom Denkmalschutz als einziges erhaltenswertes Element eingestuft worden. An groben Kosten legte Schwendemann knappe zwei Millionen Euro zugrunde, die Außenanlagen werden mit weiteren 750 000 Euro geschätzt. Für Gemeindeinspektor Maik Schwendemann waren die Kosten dann auch der Knackpunkt, die allerdings durch das Landessanierungsprogramm ordentlich gefördert werden können. Dort soll es dem Sanierungsgebiet "Ortsmitte" zugeordnet und im Gesamten zur Hälfte gefördert werden, die Außenanlage wird mit 60 Prozent gefördert.

Auf Nachfrage von Gemeinderat Gregor Uhl (FW) erklärte Nicolai Schwendemann das Abrücken des Aufzugs vom Gebäude mit gestalterischen Aspekten und der Notwendigkeit eines 1,5 Meter-Radius zur Begehung des Aufzugs. Björn Krugielka (FW) betonte: "Mir fehlt das richtig gute und greifbare Nutzungskonzept." Eine Million Euro habe die Gemeinde zu tragen, so könne er nicht zustimmen. Alexander Kern (CDU) stellte die Frage in den Raum, ob man in der gesamtwirtschaftlichen Lage zwei Großprojekte wie den Hallen-Neubau und das Pfarrhaus angehen sollte. Der Nutzungs-Zugewinn sei bei der Mehrzweckhalle wesentlich höher, weshalb er dort die Priorität sah. Philipp Matt (CDU) sah die Kosten kritisch, die seines Erachtens einfach durchgewunken werden sollten. Bürgermeister Nicolai Bischler verwies auf die Gemeinde-Nutzung als Voraussetzung für die Pfarrhaus-Förderung über das LSP (Landessanierungs-Programm). "Fakt ist, dass die Verwaltung weitere Räume brauchen wird", stellte Bischler klar und mahnte: "Wir müssen das heute auf die Reise bringen, sonst ist der Zug abgefahren." Für Günter Schmid (FW) gab es keine Alternative, beim Pfarrhaus handle es sich um ein gemeindeeigenes Gebäude, das man nicht vergammeln lassen dürfe.

Der Pfarrgarten

Im Zuge der Hauptstraßen-Sanierung wird die Mauer des Pfarrgartens ein Stück weit versetzt. Damit einhergehend wird es große Erdbewegungen geben. Architekt Thomas Kopf stellte das Konzept von Planer Frank Schmucker vor, das bereits am 10. Oktober erklärt wurde (wir berichteten). "Die Magnolie und einige Großbäume sind erhaltenswert", informierte Kopf und benannte die großen Elemente mit Brunnen beim Rathaus-Vorplatz, Pflanzbeeten und Sitzgelegenheiten unter Hochplatanen. Am Ende stimmten drei Räte dagegen, einer enthielt sich und acht stimmten der Planung zu.