Die Cracks des RC Rottweil müssen noch lange warten, bis sie sich wieder ins Getümmel stürzen dürfen. Foto: Rudolf

Rugby: RC Rottweil bangt um Früchte der Arbeit. Nachwuchs nach erstem Lockdown mit Mühe zurückgeholt.

Beim Rugbyclub Rottweil hat man in den vergangenen Jahren viel unternommen, um Sportlich voranzukommen. Nicht nur im Aktivenbereich, auch bei den Frauen und vor allem im Nachwuchsbereich bauten die Trainer einiges auf.

Die Früchte in Form von sportlichen Erfolgen nahmen Gestalt an und wuchsen. Unter der Regie von Vorsitzendem Karl-Heinz Bahr wurde an der Verbesserung der Strukturen gearbeitet. Dies zahlte sich auch aus.

1. Bundesliga in Sicht

Allein in den vergangenen drei bis fünf Spielzeiten klopfte die Männermannschaft mehrfach am Tor zur 1. Bundesliga an. Dazu spielten die RCR-Crack im Pokalwettbewerb eine hervorragende Rolle. Umso ärgerlicher ist es, dass der RC Rottweil durch die Auswirkungen der Corona-Pandemie ausgebremst wurde. Nachdem zunächst die Spiele in der 2. Bundesliga Süd ausgesetzt wurden, kam es auch im CT-Cup zur Unterbrechung. Diese Spiele sollen im Frühjahr nachgeholt werden.

Wie es im Ligabetrieb weitergehen wird, sei derzeit noch offen, gebe es verschiedene Varianten. Doch um die überhaupt umsetzen zu können, sei erst eine Satzungsänderung in der Spielordnung nötig, an die Vereine aller Ligen mitwirken, erläutert RCR-Vorsitzender Bahr. Eine weitere Schwierigkeit, denn der "Rugbytag", der am vergangene Wochenende in Mönchengladbach hätte stattfinden sollen, wurde ebenfalls gestrichen.

Übungsbetrieb eingestellt

Herrscht normalerweise auf den Trainingsplätzen des RC Rottweil fast täglich ein Übungsbetrieb, ist dies den Cracks aktuell nicht gestattet. "Das Training ist stark reduziert. Die Spieler können nur einzeln oder in ganz kleinen Gruppen trainieren, um sich ihre Fitness einigermaßen zu erhalten", so Karl-Heinz Bahr. Für einen kraftintensiven und athletischen Sport wie Rugby jedoch kein Ersatz. Die Cracks bräuchten im Training den Körperkontakt, um für Zweikämpfe mit dem nötigen Durchsetzungsvermögen gestählt zu sein.

Jugendarbeit gefährdet durch Lockdown

Gedanken macht sich Karl-Heinz Bahr auch wegen den Jugendarbeit. Nachdem der RC Rottweil im Nachwuchsbereich einiges aufgebaut habe, sorgte der Lockdown im Frühjahr dafür, dass Schüler weggeblieben seien. Mit großen Anstrengungen habe man viele wieder zurückgewinnen können, doch nun stehe man ohne Trainingsausbildung erneut vor dem Problem. Das Frauenteam des RC Rottweil war letztmals am 17. Oktober bei einem 7er-Turnier zuhause im Einsatz. Sind die Amazonen nun ebenso gezwungen, diese Phase mit Einzeltraining zu überbrücken.

In diesen schwierigen Zeiten hofft RCR-Vorsitzender Bahr vor allem, dass Spieler nicht abwandern oder abgeworben werden, damit es im Frühjahr wieder auf dem Rugbyplatz zur Sache gehen kann, die sportlichen Ziele weiter verfolgt werden können. "Das wäre sonst bitter. Unsere Trainer und der Verein haben in die Ausbildung der Spieler über Jahre viel Zeit investiert. Anders als im Fußball ist es im Rugby nicht so, dass der ausbildende Verein noch einen Scheck erhält, wenn sich ein Spieler einem höherklassigen Verein anschließt", zeigt Karl-Heinz Bahr auf.