1.-Reihe Stürmer Swen Engelhardt vom RC Rottweil wird in dieser Szene "tiefgehalten". Foto: Rudolf

Rugby: Deutliche Niederlage gegen Zweitliga-Spitzenreiter aus München. "Schwarz-Gelbe" nicht in Topbesetzung.

Bei schönem Rugbywetter hatten die zweitplatzierten RCR-Cracks den Tabellenführer und Meister der 2. Liga-Süd zu Gast und verloren vor über 200 Zuschauern mit 14:46 (14:29).

Verletzungsbedingt konnten die "Schwarz-Gelben" nicht in Topbesetzung antreten. Beide Mannschaften gingen sehr ambitioniert ins Match, Angriffsversuche wurden auf beiden Seiten konsequent und hart getackelt. Jedes Team wollte dem anderen die Grenzen aufzeigen, doch es gab im Spiel nur in den Anfangsminuten einen echten Schlagabtausch. Die RCR‘ler ließen sich von den geschlossenen Angriffen der körperlich überlegenen Gäste beeindrucken und wurden in der eigenen Hälfte eingeschnürt. Nach einem Foul am Ruck (offenes Gedränge) und dem verwandelten Straftritt eröffneten die Bayern ihre Versuchsserie (4 Versuche, 2 Erhöhungen) und lagen nach einer halben Stunde mit 29:0 in Führung.

Der RC Rottweil hatte in dieser Spielphase dem Gegner wenig entgegenzusetzen und verloren in entscheidenden Momenten bei Rucks und mit ungenauem Handspiel immer wieder den Ball. Die Studenten-Städter kamen so immer wieder in Ballbesitz und brachen variantenreich bis ins Malfeld durch, nicht zuletzt auch begünstigt durch inkonsequente und halbherzige Tackles der RCR-Defensive.

Danach konnten die RCR’ler das Spiel erstmals bis ins Viertelfeld der Gäste verlagern. Nach zwei gut und umsichtig gespielten Angriffen konnten sie bis zum Halbzeitpfiff des sehr gut leitenden südafrikanischen Schiedsrichters Jonathan Teppler mit zwei Versuchen und jeweiliger Erhöhung auf 14:29 herankommen.

Nach dem Seitenwechsel wollten die RCR’ler unbedingt ihr Punktekonto erhöhen und beschäftigten die StuSta-Defensive entsprechend mit schnell gespielten Rucks. Es gelang ihnen aber nicht, das "Ei" im Malfeld der Bayern abzulegen. Dreimal kamen sie bis kurz vor die Mallinie, der letzte Pass war aber jeweils ein Vorpass und Spiel wurde vom Schiedsrichter zu Recht unterbrochen.

Das dritte Gedränge nutzten die hellwachen Münchner zu einem wohl spielentscheidenden Konter: Aus dem Viertelfeld überraschten sie mit weiten Überpässen die zu offensiv orientierten Gastgeber und bauten nach einem Solo ihres Außen-Drei-Viertel ihre Führung auf 34:14 und mit der Erhöhung auf 36:14 aus.

Eine Reihe weiterer Defensivfehler erlaubten dem Meister zwei weitere Versuche zum 46:14. Dies war nach etwas mehr als einer Stunde Spielzeit bereits das Endergebnis. Trotz eine Reihe mannschaftlich geschlossener Angriffe sowohl mit dem Sturm als auch mit der schnellen Drei-Viertel-Reihe konnten die RCR’ler leider nicht in zählbares ummünzen.

RC Rottweil: Lucian David, Swen Engelhardt, Markus Brausam, Martin Storck, Petre Ababei, Michael Oswald, Noah Volkers, Leonardo Faria, Szani Ladislau, Gabriel Jäger, Max Eigenmann, Markus Wiener und Richard Nothwang (alle Sturm); sowie Martin Ross, Bernard Tsang, Stephan Holpp, Costi Croitoru, Emmanuel Mora, Tobias Oswald, Manuel Jäger, Marian Toader und Rui da Silva (alle Verbindung und Drei-Viertel).

Stimmen

Gustavo Lopez (Trainer RC Rottweil):

"Wir haben das Spiel gegen einen starken Mitkonkurrenten zurecht verloren. Die vielen leichten, oft aufgezwungenen Fehler in der Anfangsphase haben uns leider zu sehr verunsichert. Wir haben schwer ins Spiel gefunden und das druckvolle, aggressive StuSta-Spiel hat manch einem meiner Spieler den Schneid abgekauft. Leider haben wir vor allem aber in der ersten Hälfte, eigentlich im gesamten Spiel zu wenig aus unseren spielerischen Möglichkeiten gemacht. Hinzu kamen die vielen unnötigen Handling-Fehler und die letztlich zu passive Defensivarbeit. Bis zum Aufstiegsspiel am 26. Mai beim RC Luxemburg haben wir noch einiges zu tun. Zumindest kann mein Team vielmehr als es diesmal gezeigt hat. Das zeigen wir dann wieder gegen den West-Meister."

Karl-Heinz Bahr (RCR-Vorsitzender):

"Zum Abschluss der Saison wollten wir unseren Fans und Unterstützern gegen StuSta ein Spiel auf Augenhöhe bieten. Das konnten wir heute leider nicht umsetzen. StuSta ist der verdiente Sieger, denen wir zu ihrem tollen Spiel gratulieren. Ein faires Spiel mit Härte, Athletik und Dynamik. Natürlich waren unsere Spieler bei Spielende enttäuscht. Aber sie haben trotz viel kämpferischem und spielerischem Einsatz heute nicht zu ihrem Spiel gefunden. Wir haben mit unserem Trainer Gustavo Lopez aber insgesamt eine sehr gut gespielte Saison hinter uns, in der wir alle unsere Erwartungen übertreffen konnten. Als Vizemeister haben wir die KO-Runde der Aufstiegsspiele zu ersten Bundesliga erreicht. Bis zum Spiel in Luxemburg gilt es sich moralisch und psychisch wieder zu fangen und die Herausforderung im Großherzogtum anzunehmen."