Monika Obstfelder hört nach 30 Jahren im Gemeinderat Starzach auf. (Archivbild) Foto: Jürgen Baiker

Nach dem überraschenden Aus für die Schul-Erweiterung in Bierlingen hat Monika Obstfelder (BVS) ihr Mandat im Starzacher Gemeinderat niedergelegt.

Fast 30 Jahre lang saß Monika Obstfelder – mit einer kurzen Unterbrechung – im Gemeinderat von Starzach. Die Erweiterung der Grundschule Bierlingen war für sie ein Herzensanliegen. Nach dem knappen Abstimmungsergebnis am Dienstagabend, das das Aus für das Projekt besiegelte, zog sie einen klaren Schlussstrich.

 

„Ich habe das Thema Schule über all die Jahre intensiv begleitet. Für mich ist das eine der wichtigsten Pflichtaufgaben der Gemeinde überhaupt“, sagt Obstfelder im Gespräch mit unserer Redaktion. Dass die Räumlichkeiten bis heute provisorisch sind, sei für sie kaum noch nachvollziehbar. „Frau Petry, die Schulleiterin, hat im Februar noch einmal eindrücklich erklärt, wie dringend notwendig der Ausbau ist.“

Ergebnis schockt Obstfelder

Dass es bei der Abstimmung knapp werden könnte, war ihr bewusst – das Ergebnis habe sie dennoch schockiert. „Ich war entsetzt, dass Vertreterinnen und Vertreter aus fast allen Gruppen entweder dagegen gestimmt oder sich enthalten haben. Und das, ohne Schulförderverein, Schulleitung oder Elternbeirat vor der Entscheidung noch einmal einzubinden.“ Obstfelder betont, sie habe grundsätzlich kein Problem mit demokratischen Entscheidungen. „Man kann mit einer Niederlage leben, wenn sie gut begründet ist.“ Doch das Gremium sei für sie in dieser Frage nicht mehr glaubwürdig. „Alle Parteien hatten die Förderung der Ganztagsschule in ihren Wahlprogrammen – und jetzt das.“

Auch der Umgang im Gremium sei für sie zunehmend schwierig geworden. „In einer solchen Runde möchte ich nicht weiter zusammenarbeiten“, sagt sie deutlich.

Besonders eine Aussage habe sie tief getroffen: „Was bedeuten schon vier Jahre Grundschule gegen ein ganzes Leben in Starzach?“ Für Obstfelder eine Haltung, die dem Stellenwert von Bildung nicht gerecht wird.

Lob für Bürgermeister Noé

Lobende Worte findet sie für Bürgermeister Thomas Noé. „Er hat sich immer für die Schule eingesetzt und in der Sitzung versucht, die Tragweite der Entscheidung noch einmal zu verdeutlichen. Man konnte jederzeit auf ihn zugehen.“

Als Nachfolgerin rückt Sabine Nowak für die BVS in den Gemeinderat nach. Obstfelder beschreibt sie als engagierte Persönlichkeit mit klaren Positionen: „Sie bringt sich ein und scheut sich nicht vor Diskussionen.“ Wegbegleiter von Obstfelder sagen jedoch, dass ihr ausgleichendes Element im Gemeinderat fehlen wird.