Der Leiter des Polizeireviers Freudenstadt, Gerold Schumacher, und Andreas Bjedov, Leiter der Schutzpolizeidirektion vom Polizeipräsidium Pforzheim, zeigten Verständnis für die Bedenken der Bevölkerung. Foto: Kern

Was sich schon lange abzeichnete, ist nun Fakt. Der Polizeiposten in Bad Rippoldsau wird geschlossen. Stattdessen soll ein mobiler Arbeitsplatz im Kurhaus eingerichtet werden mit regelmäßigen Sprechzeiten.

Bad Rippoldsau-Schapbach - In die jüngste Gemeinderatssitzung gekommen waren Andreas Bjedov, Leiter der Schutzpolizeidirektion vom Polizeipräsidium Pforzheim, und der Leiter des Polizeireviers Freudenstadt Gerold Schumacher.

Um die polizeiliche Versorgung im Wolftal sicherzustellen, haben laut Bjedov Gespräche mit Bürgermeister Bernhard Waidele stattgefunden. "Unsere Vorstellung wäre, einen der Räume im Kurhaus als mobiles Büro mit Sprechzeiten einzurichten", erklärte Bjedov. Der offene Austausch sei ihm wichtig.

Rückbau steht an

Zunächst ging Bjedov auf die Auswirkungen der Neuorganisation der Präsidien vor einigen Jahren ein, um anschließend die Situation vor Ort zu erläutern. In Bad Rippoldsau sei der Polizeiposten seit 2018 lediglich temporär besetzt gewesen und im Wesentlichen

"Auf absehbare Zeit wird es uns nicht gelingen, den Posten mit zwei Beamten besetzen zu können", so Bjedov. Davon abgesehen sei die Besonderheit eines Zwei-Mann-Postens heutzutage nicht mehr zu betreiben. Nun laufe der Mietvertrag für die Liegenschaft aus und es stehe der Rückbau der dortigen Infrastruktur wie Alarmanlage, Server und Waffentresor an.

Zweimal in der Woche Sprechzeiten

"Wir wollen präsent sein, aber zur Wahrheit gehört dazu, dass es nicht mehr wie bisher aussehen wird", räumte Bjedov ein. Anvisiert sei ein reger Austausch mit dem Rathaus und zweimal in der Woche Sprechzeiten für die Bürger.

Gemeinderätin Silvia Lehmann (FWV) erkundigte sich, ob es bei der Polizei ähnliche Interventionszeiten gebe wie bei Rettungsdiensten. Dem sei nicht so, erklärte Bjedov.

Kein Nachteil für Notruf

Für den Polizeinotruf 110 sei das Revier Freudenstadt zuständig, wo rund um die Uhr der Streifendienst sitze. "Das war aber schon immer so", stellte Bjedov klar. Während der Sprechzeiten könne dann auch bei Bedarf Anzeige erstattet werden, erklärte Bjedov und beantwortete damit eine weitere Frage Lehmanns. Straftäter indes würden nach Freudenstadt überführt.

Der Raum im Kurhaus, den die Polizei beziehen will, ist das ehemalige Dienstzimmer von Tourist-Info Leiter Josef Oehler und besitzt einen separaten Eingang.