Blick auf das Unternehmensgelände von Bizerba in Balingen Foto: Eyckeler

Der Balinger Waagenhersteller ist zurück im Arbeitgeberverband Südwestmetall. Das bedeutet das laut IG Metall für die Mitarbeiter.

Die Firma Bizerba in Balingen ist zurück im Arbeitgeberverband Südwestmetall. Die Information, die zunächst die IG Metall veröffentlicht hatte, bestätigte Südwestmetall unserer Redaktion am Mittwochabend.

 

Michael Schwarz,Geschäftsführer Kommunikation bei Südwestmetall, sagte: „Wir sind froh, dass die Entscheidung so gefallen ist.“

Der Waagenhersteller mit Sitz in Balingen hatte Mitte November bekannt gegeben, aus dem Arbeitgeberverband Südwestmetall auszutreten.

Nicole Platzdasch, Geschäftsführerin und Verhandlungsführerin der zuständigen IG Metall Albstadt, wird in der Mitteilung so zitiert: „Der Druck hat gewirkt und der Einsatz der Kolleginnen und Kollegen hat sich gelohnt. Die Tarifbindung bringt den Beschäftigten Sicherheit, klare tarifliche Ansprüche und Einkommenssteigerungen zurück. Es ist aber klar, dass das Ergebnis für die Sicherung der Arbeitsplätze teils schmerzhafte Verzichte für die Beschäftigten bedeutet.“

Sämtliche IG Metall-Tarifverträge bei Bizerba wieder in Kraft

Das Tarifergebnis sehe unter anderem vor, dass Bizerba wieder in den Arbeitgeberverband Südwestmetall zurückkehrt, heißt es. Dadurch treten laut Mitteilung sämtliche IG-Metall-Tarifverträge bei Bizerba wieder in Kraft, bei allen tariflichen Neuregelungen gebe es einen Mechanismus zur Anbindung an die Fläche und das Entgelt der Beschäftigten steige entsprechend des Tarifergebnisses der M+E-Industrie.

Im Gegenzug sei ein Ergänzungstarifvertrag für das Unternehmen vereinbart worden. Es gilt demnach eine Beschäftigungssicherung bis März 2027, für die die Beschäftigten Einschnitte hinnehmen müssen: Während der Laufzeit verzichten sie auf Teile ihrer Sonderzahlung und die Entgelterhöhungen werden mit dreimonatiger Verzögerung ausbezahlt.

Barbara Resch, Bezirksleiterin der IG Metall Baden-Württemberg: „Tarifverträge bedeuten Sicherheit für die Beschäftigten."

Laut Resch verdienen Beschäftigte in nicht tarifgebundenen Betrieben bei gleicher Qualifikation rund 20 Prozent weniger; sie arbeiten im Schnitt vier Stunden länger in der Woche und haben sechs Tage weniger Urlaub als ihre Kollegen mit Tarifvertrag.