Der Betriebsstandort von Weber-Haus in Rheinau-Linx: Der Fertighaus-Riese sieht sich als Opfer gezielt gestreuter "Unwahrheiten". Foto: Weber-Haus

Fertighaus-Bauer widerspricht Gerüchten um Rückkauf von Verträgen - Gute Prognose für 2021.

Rheinau - Die Corona-Pandemie und der anhaltende Bau-Boom haben seit Anfang des Jahres die Rohstoff-Preise explodieren lassen. Das bekommt auch Weber-Haus zu spüren: "Nicht nur Holz, auch alle anderen Materialgruppen, wie Stahl über Kunststoffe bis hin zu Stromleitungen, sind von Preissteigerungen und Lieferschwierigkeiten betroffen", heißt es aus der Pressestelle des Fertighaus-Giganten aus Rheinau-Linx. Die Folge: Im Laufe des Jahres hätten die Preise für Neuaufträge angepasst, sprich: erhöht werden müssen.

Kauft Weber Kunden Verträge ab?

Doch was macht man mit jenen Bauherren, die schon vor den Kostensteigerungen ihr Eigenheim in Auftrag gegeben und einen Festpreis garantiert bekommen haben? Immer wieder war zu hören, Weber-Haus kauft jenen Kunden die Verträge ab.

Stimmt nicht, erklärte Heidi Weber-Mühleck nun bei einer Betriebsversammlung, bei der Geschäftsführung und Betriebsrat über die aktuellen Entwicklungen des Familienunternehmens informierten. "Leider können auch wir uns nicht der aktuellen Marktsituation entziehen", so die Weber-Haus-Chefin. Aber: "Das Gerücht, dass wir Kunden entschädigen, wenn sie vom Vertrag zurücktreten, ist schlichtweg falsch. Wenn uns ein Bauherr sein Vertrauen schenkt, dann ist es unser Ziel, ihn zu begeistern, indem wir ihm sein neues Zuhause schaffen." Weber-Mühleck geht offenbar davon aus, dass die Behauptungen gezielt gestreut wurden: Es schmerze, "zu erfahren, dass durch Wettbewerber aktiv Unwahrheiten verbreitet werden". Namen nennt sie nicht.

Bereich Mehrfamilienhäuser legt zu 

Über den Unmut dürfte die Linxer die Tatsache trösten, dass dieses Jahr wohl ein ähnlich gutes wie das vergangene wird. 2020 stellte der Fertighaus-Bauer mit mehr als 700 Ein-, Zwei- und Mehrfamilienhäuser sowie Gewerbebauten einen neuen Absatzrekord auf. Der Umsatz lag bei 280 Millionen Euro. "2021 haben wir zwar etwas weniger Verkäufe. Allerdings sind die Objekte voluminöser, was entsprechend mehr Umsatz bringt", erklärt Wolfgang Weber, Geschäftsführer Vertrieb und Marketing. Der Bereich Objektbau Mehrfamilienhäuser sei sogar noch einmal "leicht gestiegen".

Ein branchenübergreifendes Problem, das auch Weber-Haus betrifft, ist der anhaltende Fachkräftemangel – vor allem im Bereich der Monteure auf den Baustellen, wie es aus der Pressestelle heißt. Gesucht würde aktuell so gut wie alles vom Zimmerer über Elektroinstallateur bis hin zum Klempner und Anlagenmechaniker. In diesem Jahr habe man 55 weitere Mitarbeiter eingestellt, sodass sich die Belegschaft auf exakt 1326 Personen belaufe. Im Herbst seien 24 Auszubildende und vier DHBW-Studenten nach Linx gekommen.