Das Team der Tagesklinik sang zu diesem Anlass ein eigens komponiertes Geburtstagslied. Foto: red

Die Lahrer Tagesklinik hat 20-jähriges Bestehen gefeiert. Sie nutzt ein besonderes System, das Patienten mit psychischen Erkrankungen ihre Selbstständigkeit zurückbringen soll.

Im Jahr 2005 war die Einrichtung in Trägerschaft des Zentrums für Psychiatrie Emmendingen als weiteres Angebot der gemeindepsychiatrischen Versorgung im Ortenaukreis eröffnet worden. Nach der Begrüßung durch Eveline Hug, Ärztliche Leiterin der Tagesklinik, richteten OB Ibert und Volker Przbilla, stellvertretender Geschäftsführer der AOK Südlicher Oberrhein, Grußworte an die Gäste. Dabei betonten sie die Bedeutung der Einrichtung als Schnittstelle zwischen ambulanter und stationärer Versorgung sowie ihren wichtigen Beitrag zur Entstigmatisierung psychischer Erkrankungen, heißt es in einer Mitteilung.

 

Das Therapieangebot wird stetig erweitert

Das Team der Tagesklinik präsentierte Konzept und Therapieprogramm der Klinik, wobei im Anschluss einige Therapieangebote ausprobiert werden konnten. Bei einem Imbiss bestand im Anschluss die Möglichkeit zum Erfahrungsaustausch. Musikalisch umrahmt wurde die Veranstaltung durch das Musikduo Ive & T.Bo.

Seit ihrer Gründung biete die Psychiatrische Tagesklinik Lahr eine Alternative zur vollstationären Behandlung, heißt es. Das Konzept, tagsüber intensive Therapie und Betreuung zu ermöglichen und abends die Rückkehr ins häusliche Umfeld zu erlauben, habe sich als besonders wirksam erwiesen. Vor Gründung der Einrichtung sei die psychiatrische Versorgung in der Region oft auf stationäre Behandlungen angewiesen gewesen, was für viele Patienten nicht die optimale Lösung dargestellt habe.

Abwechslungsreiche Therapieformen helfen den Betroffenen

Individuelle Psychotherapie wird hier mit sozialpsychiatrischer Unterstützung verbunden, die auch kulturelle und kreative Aspekte umfasst. Die Klinik werde nicht nur als medizinische Einrichtung wahrgenommen, sondern als lebendiger Ort der Begegnung, war zu hören.

In den vergangenen Jahren wurde das Therapieangebot erweitert und umfasst heute psychotherapeutische Einzel- und Gruppengespräche, Kompetenztrainings, sport- und bewegungstherapeutische Einheiten, Ergotherapie, Achtsamkeitstrainings und kreative Angebote. Behandelt werden vor allem Patienten mit Depressionen, Angststörungen, Traumafolgestörungen, aber auch Menschen mit psychotischen Störungen.

Von Gruppengesprächen bis zu Kreativ-Angeboten

Seit ihrer Eröffnung stehen Eveline Hug als Ärztliche Leiterin und Michael Keller, pflegerischer Leiter sowie Marianne Hopf als Kunsttherapeutin und Vorsitzende des Fördervereins im Team der Tagesklinik. Mit ihrer Öffentlichkeitsarbeit, kulturellen Veranstaltungen wie dem jährlichen Frühlingsmarkt, Konzerten oder Autorenlesungen sowie Projekten des 2009 gegründeten Fördervereins habe die Tagesklinik wichtige Impulse für die Region gesetzt und sich fest im Stadtbild von Lahr etabliert, wird in der Mitteilung betont. Sie sei eine therapeutische Einrichtung und ein Ort der Gesundheitsförderung, der Patienten bei der Wiedererlangung ihrer Lebensqualität unterstützt und ihnen hilft, ihre Selbstständigkeit zu bewahren.

„Die letzten 20 Jahre zeigen, wie sehr sich das flexible psychiatrische Versorgungsmodell bewährt hat“, fasste Eveline Hug zusammen. „Unsere Einrichtung bleibt ein Leuchtturm in der modernen ambulanten Versorgung und steht beispielhaft für den Fortschritt in der psychiatrischen Behandlung, der auch den sozialen und beruflichen Alltag der Patientinnen und Patienten in den Mittelpunkt stellt.

Das Zentrum für Psychiatrie

Träger der Lahrer Tagesklinik ist das Zentrum für Psychiatrie Emmendingen (ZfP), eine Gesundheitsreinrichtung mit fünf Fachkliniken mit zahlreichen dezentralen psychiatrischen Versorgungsangeboten. Dazu zählen neben der Klinik in Lahr eine Klinik für Forensische Psychiatrie & Psychotherapie sowie ein psychiatrisches Fachpflegeheim, eine therapeutischen Wohngruppe und ein ambulanter Pflegedienst.