Jugendreferentin Virginia Klumpp ist Ansprechpartnerin für die Bad Herrenalber Kinder und Jugendlichen. Foto: Gegenheimer (Archiv)

Die Schulsozialarbeiterin der Falkensteinschule und die Jugendreferentin haben einen Einblick gegeben, wie die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen in der Stadt Bad Herrenalb derzeit aussieht. Und was geplant ist.

Bad Herrenalb - Jugendreferentin Virginia Klumpp und Schulsozialarbeiterin Bettina Beier fassten zusammen, wie das vergangene Jahr gelaufen ist. Was die beiden Frauen in Zusammenarbeit mit der Bruderhaus-Diakonie in Bad Herrenalb alles umsetzen und weiter vorhaben.

Rückblick des Jugendreferats

Klumpp hat das offene Angebot in Bad Herrenalb weiterhin gefestigt. So öffnete nach Absprache mit einem Gremium, dem Bürgermeister Klaus Hoffmann und Bereichsleiter Markus Neumann der Bruderhaus-Diakonie angehören, der Jugendkeller für einen weiteren Tag. Auch in den Teilorten fanden verschiedene Angebote statt. Das war unter anderem in der Sitzungsvorlage des Bad Herrenalber Gemeinderats zu erfahren.

In Rotensol gab es einmal im Monat einen Kindernachmittag in der Remise. In Bernbach kamen circa acht Mädchen zum monatlichen Jugendkreis "Chillzone" zusammen. Auch in Neusatz soll eigentlich etwas Regelmäßiges für die Jugendlichen geben. Doch in dem Teilort fehlen hierzu die Räumlichkeiten, heißt es in dem vorgelegten Bericht. Lediglich einen Jugendkreis mit ehemaligen Konfirmanden gab es.

Auch "besondere Projekte" setzte Klumpp um. Im April gab es eine Osteraktion an der Neusatzer Pfütz. "Mit rund 16 Kindern war der Turm gut gefüllt", allerdings war die Nachfrage größer als es Plätze gab. Ebenfalls im April führte das Kunstprojekt "Just be creative" 13 Kinder in den Jugendkeller. Im September gab es dann eine Erlebniswanderung in Neusatz.

Und auch Corona konnte die Jugendreferentin trotzen: Wie in den Jahren zuvor, wurde zum Kinderferienprogramm eingeladen. Bis zu dreieinhalb Wochen boten Verein, Institutionen und ehrenamtliche Mitarbeiter verschiedene Workshops an. Dort kam es auch zur Zusammenarbeit mit Schulsozialarbeiterin Beier.

Rückblick der Schulsozialarbeit

Diese hat, so die schriftlichen Ausführungen, im vergangenen Jahr 99 Einzelgespräche mit Schülern geführt. Neun Schüler davon kamen zu maximal drei Terminen, sieben bis zu zehn Mal und zwei nahmen mehr als zehn Termine wahr. Die Schüler finden bei der Sozialarbeiterin ein offenes Ohr. Wie in ihrem Jahresbericht festgehalten, kümmert sie sich um sämtliche Anliegen der Schüler – schulisch, familiär oder privat.

In diesem Jahr waren verschieden Themen für die Schüler wichtig: Konflikte mit Mitschülern und innerhalb Klassen, herausforderndes Verhalten, familiäre Belastungen, psychische Störungen und Probleme durch Migrationshintergrund. Abseits der Einzelgespräche führte Beier auch 49 Gespräche in Klassen. 23 davon in Klasse 1, sechs in Klasse 2, acht in Klasse 3 und zwölf in Klasse 4.

Ausblick der Schulsozialarbeit

Die seit 2021 erarbeiteten Beziehungen zu den Schülern will Beier ausbauen und erhalten. Denn diese wurden in Corona-Zeiten besonders gebildet und konnten in Präsenz bereits gestärkt weitergehen. Auch die offenen Pausenangebote der Schulsozialarbeiterin würden gut angenommen, heißt es im Bericht. Neben Gesprächsangeboten ist ein wöchentlicher Austausch mit den Lehrkräften geplant. Ein aktuelles Thema wird ebenso die Integrationsunterstützung der Flüchtlingskinder aus der Ukraine sein.

Ausblick des Jugendreferats

Auch Jugendreferentin Klumpp plant im kommenden Jahr so einiges. So soll es einen Kinderfaschingsnachmittag mit den Rotensoler Fuchshexen in der Bronnwiesenhalle in Neusatz geben. Zudem sollen die Osteraktion und das Kinderferienprogramm wiederholt werden. Weitere Projekte befänden sich noch in grober Planung, da durch den geringen Stellenumfang Klumpps "nur meist zeitlich begrenzte Projekte" umsetzbar seien.

Nebenbei: Die Stelle des Jugendreferates ist mit 50 Prozent für die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen zuständig. Klumpp arbeitet zudem mit 25 Prozent an der Falkensteinschule und an der Grundschule in Dobel. 25 Prozent kommen für die evangelische Verbundkirchengemeinde Dobel-Neusatz-Rotensol seit 2021 dazu. Einen kleinen Dienstauftrag hat sie in der Sozialpädagogischen Familienhilfe beim Jugendamt Calw.

Für 2023 entwickelt Klumpp ein Kinderschutzkonzept. Dieses soll im Sommer oder Herbst kommenden Jahres vorgestellt werden. Und auch eine neue Kooperation mit Vereinen und Schulen will man umsetzen. Demnach können Vereine ihr Angebot in den Schule vorstellen und so Werbung machen.

30-Prozent-Stelle

Bei der Aussprache im Gremium meinte Beier auf Anfrage, dass es bei ihrer 30-Prozent-Stelle genug zu tun gebe. Auch eine 50-Prozent-Stelle könne ausgefüllt werden. Wie die Grundschüler die Corona-Zeit verarbeit haben? – dies würde sich erst jetzt zeigen. Im Übrigen gebe es in Bad Herrenalb viele Kinder mit Migrationshintergrund. Klumpp bemerkte, dass es die Jugendlichen im Stadtteil Herrenalb Richtung Ettlingen und Karlsruhe ziehe.