Technisch gesehen ist es um den Rottweiler Testturm ruhig geworden. Wie wichtig ist der Standort noch für TK Elevator und die Multi-Entwicklung? Wir haben nachgefragt.
Um den TK Elevator Testturm auf dem Berner Feld ist es, technisch gesehen, ruhig geworden. Ins öffentliche Interesse drängt er immer dann, wenn die schnellsten und leidensfähigsten Treppenläufer Deutschlands und darüber hinaus, beim Towerrun die 1390 Stufen zur mit 232 Metern höchsten Aussichtsplattform Deutschlands hinaufrennen. Ansonsten ist der Testturm vor allem eine Touristenattraktion. Aber was passiert da eigentlich im Inneren noch?
Wie weit ist denn die Multi-Entwicklung – der weltweit erste seillose Aufzug, der mehrere Kabinen gleichzeitig in einem einzigen Schacht vertikal und horizontal bewegen kann? Und wie schaut es mit der Entwicklung um den Testturm herum aus?
Fragezeichen
Die Fragen kamen jüngst auch im Kultur-, Sozial- und Verwaltungsausschuss auf, als Peter Schellenberg das Thema anriss. „Läuft da noch was?“ , wollte er wissen. Er verwies zudem auf ein Grundstück in Nachbarschaft des Turms, auf dem TKE ein Forschungszentrum realisieren wollte – so jedenfalls sei das damals zu Turmbauzeiten noch angedacht gewesen. Die Stadt und der Gemeinderat habe das in Rottweil zunächst umstrittene Projekt auf dem Berner Feld stets eng und intensiv begleitet.
2020 war die Aufzugssparte von ThyssenKrupp an ein Konsortium verkauft worden – für 17,2 Milliarden Euro. Da ging in Rottweil die Befürchtung um, das könnte Auswirkungen auf den Testturm haben. Hatte es dann aber nicht – zumindest offiziell.
Auf Nachfrage bei Pressestelle von TKE, bedankt man sich höflich für das Interesse, bittet aber um Verständnis dafür, dass man man zu möglichen Projekten am Standort in Rottweil keine konkrete Angaben machen könne.
Zentraler Baustein
„Im Testturm in Rottweil testen wir kontinuierlich verschiedene Produkte und Technologien, um deren Leistungsfähigkeit und Sicherheit zu prüfen und zu gewährleisten“, so die Pressestelle. Die Bedeutung des Testturms für TKE „bleibt unverändert hoch – er ist und bleibt ein zentraler Baustein unserer Innovations- und Entwicklungsaktivitäten“.
Zur Standortfrage für ein weiteres Forschungszentrum schreibt TKE: „Baden-Württemberg ist und bleibt für TK Elevator ein bedeutender Standort für Innovation und technologische Entwicklung. So haben wir erst kürzlich in Esslingen ein hochmodernes Forschungs- und Produktionszentrum eröffnet, das als global führendes Exzellenzzentrum für Aufzugstechnologie aufgebaut wird und den weltweiten Markt mit fortschrittlichen Produkten versorgt.“
Keine offiziellen Besucherzahlen
Und wie läuft’s touristisch? Bei einem Rottweilbesuch ist für Viele der Besuch des Testturms obligatorisch. In seinem ersten Jahr nach der Eröffnung 2017 besuchten 200 000 Menschen die höchste Aussichtsplattform Deutschlands. In den darauffolgenden Jahren wurde die Zahl immer wieder übertroffen.
Allerdings, auf Nachfrage beim Konzern, wie sich die Zahlen seither entwickelt haben und wie gut besucht der Turm bislang in diesem Jahr war, fällt die Antwort recht knapp aus. Aus betriebsinternen Gründen könnten aktuell keine Zahlen zur Verfügung gestellt werden.
Die letzte offizielle Zahl ist aus dem Jahr 2020. Damals wurde der 500 000. Ticketkäufer auf den Testturm begrüßt – eine Familie aus Tennenbronn machte in den Sommerferien die halbe Million voll.