Die Sanierungsmaßnahmen an der Fassade des Rottweiler Hochturms dauern weiterhin an. Foto: Erb

Einige Leser wundern sich schon seit längerer Zeit über den immer noch eingerüsteten Rottweiler Hochturm. Was wird da gemacht, und wann kann man ihn wieder in voller Pracht bewundern? Wir haben nachgefragt.

Rottweil - Immer wieder hat es in den vergangenen Jahren am Hochturm einzelne Sanierungsmaßnahmen gegeben. So wurde die Aussichtsplattform auf Vordermann gebracht und der Turm vom Holzwurm befreit. Nun ist schon seit einiger Zeit die Außenfassade dran. Doch ein Ende der Arbeiten ist bisher nicht in Sicht.

 

Seit Sommer 2019 ist das Bauwerk eingerüstet. Auf Nachfrage bei der Stadt Rottweil zum Fortschritt der Arbeiten teilt Pressesprecher Tobias Hermann mit: "Zuletzt haben Statiker und die Materialprüfanstalt Stuttgart den Turm hinsichtlich des Zustandes des Natursteins und des Mörtels begutachtet."

Umfangreiche Untersuchungen

Bevor der Hochturm saniert werden könne, seien umfangreiche Untersuchungen vonnöten. Diese hätten sich coronabedingt verzögert. Bereits im Mai 2019 war die Dauer der Sanierungsarbeiten mit mindestens zwei Jahren angegeben worden. Diese werden in zwei Monaten um ein weiteres Jahr überschritten sein. Im August 2021 wurden bereits ein paar fünf bis zehn Zentimeter tiefe Löcher zu Untersuchungszwecken in das bis zu 800 Jahre alte Mauerwerk gebohrt. Die Mauern des Hochturms bestehen aus sehr unterschiedlichen Steinen und stammen auch aus verschiedenen Epochen.

"Der nächste Schritt wird die Erstellung eines Sanierungskonzeptes auf Basis der Untersuchungsergebnisse und in Abstimmung mit dem Landesdenkmalamt sein. Erst daraufhin können die weiteren Planungen und Ausschreibungen erfolgen." Und erst dann könne man auch die Kosten der Sanierung beziffern. Zu einem genauen Start und der voraussichtlichen Dauer der Sanierung könne man daher derzeit keine konkreten Aussagen machen. Wie 2019 gesagt wurde, ist geplant, Förderanträge beispielsweise beim Land Baden-Württemberg oder der Deutschen Stiftung Denkmalschutz zu stellen

Gerüst gehört der Stadt

Das Gerüst gehöre übrigens der Stadt, weswegen man sich keine Gedanken um Standmieten machen müsse. Es sei damals bei der Sanierung des Schwarzen Tores mit Blick auf weitere Sanierungen, wie jetzt am Hochturm, angeschafft worden, erklärt Hermann. Der Hochturm könne derweil auch weiterhin besichtigt werden. "Ein Schlüssel kann gegen einen 3G-Nachweis in der Touristinformation zu den üblichen Öffnungszeiten ausgeliehen werden." Der Blick von oben dürfte dabei deutlich reizvoller sein als der Blick von unten auf das Bauwerk, das wohl noch einige Zeit eingerüstet sein wird.