Gabi Schwarz wurde für ihre jahrelanges ehrenamtliches Engagement von Oberbürgermeister Christian Ruf mit der Bürgermedaille der Stadt ausgezeichnet. Foto: Ralf Graner Photodesign

Ob Zimmertheater, "kulturrottweil", Kunststiftung Erich Hauser, Volkshochschule, Kinderbetreuung in der Konrad-Witz-Schule, oder beim ehrenamtlichen Dienst in der Lorenzkapelle – gefühlt allüberall ist Gabi Schwarz anzutreffen.

Rottweil - Und das stets mit einem Lächeln auf den Lippen, sichtbarer Freude und Spaß am Tun. Das ist gelebtes Ehrenamt pur.

 

Die Rottweiler Kulturszene ist "ihre Wohlfühlzone", wie Gabi Schwarz lächelnd mitteilt. Für ihr jahrelanges ehrenamtliches Wirken bei vielen Rottweiler Projekten wurde die 74-Jährige von Oberbürgermeister Christian Ruf beim Bürgerempfang der Stadt mit der Bürgermedaille ausgezeichnet. "Ehrenamt gehörte bei mir immer dazu, das habe ich bereits von meiner Mutter so übernommen, die sich als ›grüne Schwester‹ im Dienste der Diakonie für ältere und alleinstehende Menschen einsetzte, die Hilfe beim Einkaufen oder dergleichen brauchten", erzählt sie.

Von Elternabend bis Wärmestube

Als die gebürtige Tübingerin vor 40 Jahren mit ihrer Familie nach Rottweil zog, engagierte sie sich zunächst einmal in der Elternarbeit der Schule. "Als Zugezogene war es wichtig, sich in diesem Bereich zu engagieren, auch um Kontakte zu knüpfen", sagt sie. Schließlich wurde Gabi Schwarz Elternsprecherin, und ihr lag es am Herzen, eine Brücke zwischen Eltern und Lehrern zu sein. Über die Jahre kamen viele weitere ehrenamtliche Aufgaben hinzu. So kocht Gabi Schwarz beispielsweise auch regelmäßig in der Wärmestube, engagiert sich als stellvertretende Mesnerin in der Predigerkirche, wenn es klemmt, oder sortiert Möbel und allerlei Kleinwaren bei der Aktion Eine Welt.

"Es gibt immer etwas zu tun und die Palette des ehrenamtlichen Engagements ist bunt und facettenreich", sagt sie. Denn letztlich seien es auch die Begegnungen mit Menschen, die dem Leben seinen Wert geben würden. Das Zitat von Wilhelm von Humboldt hat Gabi Schwarz zu ihrem Lebensmotto erklärt. Aber woher kommt die Motivation für das vielfältige Engagement? "Ich habe eine große Portion Neugierde und bin Neuem gegenüber immer aufgeschlossen", sagt sie. Rottweil sei ihr über die Jahre sehr zur Heimat geworden und sie fühle sich mit der Stadt verbunden.

Immer genau hinschauen

"Rottweil bietet so viel, da geht einem das Herz auf. Wir verlernen nur mit der Zeit genau hinzuschauen und all diese vielen kleinen und großen Schätze zu sehen. Der Blick für die Feinheiten geht verloren, wenn man sie sich nicht immer wieder wachruft". Man dürfe nie aufhören neugierig zu sein. "Für andere da zu sein und zu helfen ist auch sehr bereichernd, da immer sehr viel auch zurückkommt".

Gabi Schwarz ist es wichtig, weniger selbst im Mittelpunkt zu stehen, als vielmehr, andere zu motivieren, sich auch zu engagieren. "Zudem nehme ich die Medaille an für alle, die ebenfalls ehrenamtlich tätig sind, aber nicht so präsent sind", betont sie bei der Verleihung des "Rottweiler Nobelpreises", wie sie augenzwinkernd sagt. "Ich werde demnächst 75, freue mich an einer kraftvollen Gesundheit und hoffe, dass ich noch lange tätig sein kann", so Schwarz "Wertschätzung weitergeben ist ihnen ein Bedürfnis und deshalb freut es mich sehr, ihnen die Wertschätzung unserer Stadt zu erweisen", betonte Oberbürgermeister Christian ruf in seiner Laudatio und dankte Gabi Schwarz im Namen der Stadt Rottweil und des Gemeinderates für das große Engagement.