Melanie Serttas hat ihr erstes eigenes Buch "Morigan" veröffentlicht. Foto: Cools

27 Seiten, die es in sich haben: Melanie Serttas aus Rottweil hat mit "Morigan", das philosophisch, poetisch und Prosa zugleich ist, ihr erstes Buch veröffentlicht.

Rottweil - "Ich bin weder gut, noch spreche ich je die ganze Wahrheit, töte, heuchle und manipuliere. Meine Moral steht über allem, weil ich weiß, wie weit darunter ich mich befinde." So beginnt das erste Kapitel von "Morigan". Und dem Leser ist sofort klar: Mit seichter Unterhaltung hat das nichts zu tun.

"Das ist kein Buch, das man einfach so in einem Mal durchlesen sollte", sagt Autorin Melanie Serttas. Vielmehr soll es inspirieren und zur Auseinandersetzung mit gewissen Themen anregen. Die Rottweilerin ist es durch ihr Philosophiestudium in Konstanz gewohnt, länger über Dinge nachzudenken. Auf Instagram postet sie unter ihrem Namen immer wieder selbstgeschriebene philosophische Sprüche, wie "Reue beweist unsere mangelhafte Wahrnehmung der Realität".

Das Schreiben hat sie vor rund zehn Jahren für sich entdeckt. Zu "Morigan", das im Selbstverlag erschienen ist, wurde sie vor allem durch ihre bisherigen Erfahrungen im Leben und Begegnungen mit Menschen inspiriert, zu denen sie sich die vergangenen Jahre über Notizen gemacht hat. Und dann schrieb sie einfach drauf los – ohne zu wissen, was daraus entstehen würde. Das hat sich erst nach und nach während des Schreibprozesses entwickelt. Der war innerhalb von eineinhalb Monaten abgeschlossen. Doch die wahre Arbeit, die Denkarbeit im Vorfeld, habe Jahre gedauert, sagt Serttas.

In "Morigan" geht es um einen Mann, seine Erlebnisse und die Briefe, die er schreibt. Das Cover ist absichtlich schlicht gehalten. "Es sollte nicht vom Inhalt ablenken, der ist wichtiger", sagt Melanie Serttas. Die ganze Handlung spiele sich innerhalb von zwei Tagen ab.

Zum Nachdenken anregen

Das Besondere: Alle Personen im Buch sind personifizierte Begriffe, wie Demut oder Angst. Verschiedene Perspektiven werden eingenommen, über das Leben sinniert. Das ganze Buch ist zudem eine Metapher für den Protagonisten. "Trotzdem ist es kein lehrerhaftes Buch. Es soll zum eigenständigen Nachdenken anregen." In Sachen Genre lasse es sich nur schwer einordnen. Prosa, Poesie, Philosophie – alles vereint sich in "Morigan".

Noch in diesem Jahr will Melanie Serttas eine ausführlichere Version ihres Werks veröffentlichen – auch auf Wunsch derer, die das Buch bereits gelesen und eine Rezension geschrieben haben. Die neue Version soll dann um die 200 bis 300 Seiten haben und auch an Verlage geschickt werden.

Serttas, die immer wieder ganz verschiedene Jobs hat, träumt davon, eines Tages von ihrer Tätigkeit als Schriftstellerin leben zu können. Die bisherigen Rezensionen bestärken sie dabei. So ist unter anderem zu lesen: "Das Büchlein zeigt sehr tiefe Gedanken zu Empfindungen, die jeden täglich bewusst oder unbewusst berühren können. Es führt zum Nachdenken und zum Vergleichen mit eigenen Gedanken. Ein gutes philosophisches Buch. Solche kann es gerne noch weitere geben." "Morigan" von Melanie Serttas ist für 5,99 Euro als Taschenbuch auf Amazon erhältlich.