Daniel, ein fünfjähriger Junge aus Kamerun, leidet an einer gefährlichen Halsschwellung durch einen Tumor. Die Kinderzahnärztin Houma Kustermann will ihm helfen – ist aber auf Spenden angewiesen.
Rottweil. Sie ist Kinderzahnärztin aus Leidenschaft, Mutter von drei Kindern und ihr Herz schlägt für ihre Heimat Afrika – genauer gesagt Kamerun. An das große Nähmaschinenprojekt, das Houma Kustermann vor wenigen Jahren gestartet hat, kann man sich in Rottweil und in der Region noch gut erinnern. Aber es ist nicht das einzige Hilfsprojekt, das die junge Frau in Kamerun stemmt. Zweimal im Jahr ist sie dort, um Spalt-Operationen durchzuführen – erst kürzlich kam sie von einem solchen Einsatz zurück.
Halsschwellung schon als kleines Kind
Jetzt hat sie ein großes Anliegen im Gepäck. "Wir kommen gerade aus einem Einsatz in Kamerun zurück", berichtet sie. In acht Tagen habe das Team 68 Operationen durchgeführt, 56 Schilddrüsen- und zwölf Lippen-Kiefer-Gaumenspalten.
"Kurz vor den OPs wurde uns der fünfjährige Daniel vorgestellt", erzählt Kustermann. "Er leidet seit seinem zweiten Lebensjahr an einer schwer zu diagnostizierenden Halsschwellung." Nach einer ersten Untersuchung habe sich das Team entschlossen, ihm vollumfänglich zur Seite zu stehen und alles dafür zu tun, dass Daniel diese Krankheit überlebt, schreibt Houma Kustermann.
Vor Ort konnte ein CT gemacht werden, das eindeutigzeige, dass Daniel schnellstmöglich operiert werden müsse. "Weil der Tumor bereits seine Luftröhre massiv verengt. "Das Ausmaß der Geschwulst könne vor Ort weder von den deutschen Ärzten noch von einem der wenigen Krankenhäuser in Kamerun operiert und therapiert werden. "Die Überlebenschancen wären nicht sehr groß", schildert die Ärztin weiter.
Eine OP in Deutschland ist seine einzige Chance
Die einzige Chance sei, dass Daniel mit seinem Vater nach Deutschland komme und Daniel hier operiert werde. "Aktuell haben wir die Zusage einer Klinik, die die Operationen durchführen wird." Sie prüft, inwiefern sie selbst zu den Kosten beitragen kann.
Daniels gesamter Therapieverlauf wird in mehrere Phasen gegliedert sein. Es lässt sich heute noch nicht genau beziffern, wie teuer das wird. Es bleibt jedenfalls nicht bei den Kosten für die OP: Flug, ̈Unterbringung und Verpflegung, Unterstützung der zurückbleibenden Mutter und weiteren fünf Kindern, die versorgt werden müssen", so Houma Kustermann.
Um dem Jungen zu helfen, sucht sie nun Unterstützer. "Denn wir sind mit unserem Verein "Hamami – schenk ein Lächeln" bereit, Daniel die OP und die Therapie zu finanzieren", kündigt sie an. Vor einigen Jahren hatte Houma Kustermann "Hamami" zur Behandlung von Menschen mit Gesichtsfehlbildungen in Kamerun ins Leben gerufen, um die alljährlichen Operationen in Kamerun durchführen zu können.
Hilfe wird dringend benötigt
"Hamami" ist ein deutsch-kamerunischer Verein, der Kindern mit Lippen-Kiefer- und Gaumenspalten, angeborenen Gesichtsfehlbildungen sowie die bakterielle Erkrankung Noma und Schilddrüsen-Erkrankungen hilft. Langfristig will "Hamami" dazu beitragen, in Kamerun einheimische Ärzte, Therapeuten und Fachpersonal auszubilden, um so die kontinuierliche Behandlung der Betroffenen sicherzustellen. Wie groß das Problem der Kiefer- und Gaumenspalte im Westen Afrikas ist, mag die Tatsache zeigen, dass zu den Operationsterminen in Kamerun Eltern mit ihren Kindern auch aus den Nachbarstaaten Nigeria, Tschad und Gabun anreisen.
Jetzt hoffen Houma Kustermann, ihr Partner Jürgen Reiter und natürlich vor allem die Familie des kleinen Daniel auf Unterstützung, "denn seine einzige Chance ist es, schnellstmöglich operiert zu werden", macht Houma Kustermann auf die Dringlichkeit aufmerksam.
INFO
Weitere Infos und Kontakt zu der Aktion "Daniel" gibt es unter www.hamami.org oder telefonisch unter 0741/2800191 in der Praxis von Houma Kustermann.