Die erste Hürde haben die Abiturienten hinter sich (von links): Janine Maier, Katinka Gerber, Isabell Ritter, Selina Patzak und Aaron Gottwald vom Albertus-Magnus-Gymnasium in Rottweil. Foto: Müller

Für 214 Schüler der drei allgemeinbildenden Gymnasium startet das Abitur im Fach Deutsch.

Rottweil - Für 214 Schüler an den drei allgemeinbildenden Gymnasien in Rottweil wurde es am Dienstag ernst. Mit dem Fach Deutsch meisterten sie die erste Hürde der Abiturprüfung. Am heutigen Mittwoch rauchen die Köpfe über den jeweiligen Neigungsfächern.

Zwölf Jahre Schulzeit finden in diesen Tagen ihren Höhepunkt für die 89 Abiturienten des Leibniz-Gymnasiums (LG), die 39 Schüler des Albertus-Magnus-Gymnasiums (AMG) und für 86 Zwölftklässler am Droste-Hülshoff-Gymnasium (DHG). Zwei Jahre davon haben sie sich intensiv auf die Abiturprüfungen vorbereitet. Das Fach Deutsch ist nun schon mal abgehakt.

Fünf Aufgaben bekamen die Schüler ab 8 Uhr zur Auswahl, eine davon konnten sie sich zur Bearbeitung aussuchen. Spätestens nach fünfeinhalb Stunden, um 13.30 Uhr, legten sie die Stifte aus der Hand – und damit auch einen großen Batzen Anspannung ab.

Bei den einen war die Nervosität vor der Auftaktprüfung riesig, andere wiederum gingen gelassen in das Deutschabi. Katinka Maier vom AMG erzählte, dass sie am Vorabend sehr aufgeregt war, "aber weniger wegen dem Fach Deutsch, eher weil es die erste Prüfung war". Aaron Gottwald, der sich zu seinen Mitschülern vor dem Gebäude gesellte, um sich über die Inhalte der Prüfung auszutauschen, war kaum aufgeregt. "Deutsch kann man vorher schwierig einschätzen. Ich glaube die Lernfächer wie Bio oder Mathe werden schwerer."

"Und? Was hast du genommen?" – das war vermutlich die meist gestellte Frage unter den Abiturienten unmittelbar nach der Prüfung. Marius Pfaff war einer der ersten, der nach 13,5 geschriebenen Seiten und knapp fünf Stunden am Albertus-Magnus-Gymnasium seine Prüfung abgab. Er entschied sich dafür, einen Essay zum Thema "Die Macht der Sprache" zu schreiben. Besonders vorbereitet hat er sich auf die Deutschprüfung nicht. Für ihn war klar, dass er sich für die Bearbeitung der Essay-Aufgabe entscheiden wird. Glück sollte ihm dabei ein tibetisches Amulett bringen, das er dabei hatte. Als Nervennahrung hat er sich 20 Pfannkuchen eingepackt.

Die meisten der Abiturienten benötigten die volle Bearbeitungszeit von fünfeinhalb Stunden. Gegen 13.30 Uhr versammelten sich nach und nach erleichterte Zwölftklässler im Oberstufenraum des Droste-Hülshoff-Gymnasiums.

Gregor Keller hat sich für eine textgebundene Erörterung zur modernen Informationsverbreitung entschieden. "Im Vergleich zu den Übungsaufgaben fand ich das Abi leichter, aber ich fand es hier schwerer Gegenargumente zu finden." Seiner Meinung nach könne man schlecht für die Deutschprüfung lernen, mehr Respekt hat der 17-Jährige vor den reinen Lernfächern.

Mathe kommt zum Schluss

Julia Benz hingegen hatte, gerade weil die Vorbereitung darauf so anders ist als auf Lernfächer und es dazu noch die Auftaktprüfung ist, besonderen Respekt vor dem Fach. "Es ist am Anfang schon eine komische Situation, aber ich denke, die anderen Fächer werden entspannter, gerade weil man dann weiß, wie es abläuft." Gegen Nervosität hat sie sich mit Bachblüten beruhigt. Gregor Keller hatte versucht, den Abend vor dem Prüfungsauftakt so entspannt wie möglich anzugehen: "Normal Fußballschauen und dann nicht gerade spät ins Bett."

Am heutigen Mittwoch steht für die meisten Abiturienten eines der "Schienenfächer" auf dem Programm. Für die einen ist dies Sport, Kunst, oder Biologie, für die anderen Chemie, Geschichte oder Wirtschaft – je nachdem wie die Schüler selbst ihren Fächerschwerpunkt gesetzt hatten. Auch das Ende der schriftlichen Prüfungen kommt auf den persönlichen Schwerpunkt an. Für die meisten ist am Mittwoch, 3. Mai, nach dem Matheabitur feiern angesagt – im "Wäldle" bei den Schulen und in den Bars in der Stadt. Diejenigen, die sich für die Prüfung in Französisch entschieden haben, müssen sich damit noch bis Freitag, 5. Mai gedulden.

Jetzt schon Grund zum Feiern haben nun auch die letzten Abiturienten der beiden beruflichen Gymnasien. Für die 155 Absolventen der Nell-Breuning-Schule und 92 auf dem Technischen Gymnasium der Erich-Hauser-Gewerbeschule begannen die fachlichen Prüfungen bereits am 30. März. Diejenigen, die sich dafür entschieden haben, ihre Prüfung im Fach Deutsch abzulegen mussten gestern nochmals ran. Am Dienstag konnten schließlich die restlichen 131 Schüler der beruflichen Gymnasien die schriftlichen Prüfungen abhaken.

Ende Juni müssen alle Rottweiler Abiturienten nochmals ran: Dann finden die mündlichen Prüfungen statt.