Ehrung von Edmund Schnell besonderer Höhepunkt bei Gala zum 150-jährigen Bestehen des TSV Rottweil

Von Winfried Scheidel Rottweil. Eine Person stand beim trotz des fast fünfstündigen Programms sehr kurzweiligen Galaabend des TSV Rottweil (wir berichteten) ganz besonders im Mittelpunkt: Edmund Schnell erhielt für seine großen Verdienste um den TSV die Ehrennadel des Landes ans Revers geheftet.Bürgermeister Werner Guhl war es vorbehalten, das vielfältige Schaffen Schnells für den Turn- und Sportverein und überhaupt für den Rottweiler Sport ins Bild zu setzen. Launig nahm Guhl denn auch die Gelegenheit wahr, im Auftrag des Ministerpräsidenten Winfried Kretschmann gratulieren und auszeichnen zu dürfen.

 

Schnells ehrenamtliches Engagement ist in der Tat außergewöhnlich, seine Bescheidenheit ehrt ihn aber genauso. Nicht das Sonnen im Rampenlicht ist eigentlich sein Ding. Nach getaner guter Arbeit die Früchte in der Stille genießen, liegt ihm viel mehr. Um so höher zeigt sich die Wertschätzung, die seinem Lebenswerk entgegengebracht wird. Der lang anhaltende herzliche Beifall hunderter Gäste für den nicht nur in der Handball-Arena unverwüstlichen "Ede" kam absolut von Herzen.

Seit dem elften Lebensjahr ist der 66-Jährige Mitglied im TSV. Mehr als 40 Jahre wirkte er als Jugendtrainer, 25 Jahre als Trainer beziehungsweise Spielertrainer der aktiven Handballmannschaft, danach zehn Jahre als Vorsitzender.

Vereins-Chronik, Festschrift, Homepage, Partnerschaft mit dem TV Solothurn, Gründung einer Geschäftsstelle, Jugendbetreuung, Minihandball sind weitere Stichworte des vielfältigen Schaffens. Gerade auch im Jubiläumsjahr ist der "Teamplayer" Schnell eine wichtige Größe in der TSV-Mannschaft, die in den kommenden Wochen und Monaten zu weiteren spannenden Veranstaltungen einlädt. Neben anderen Auszeichnungen des Sports war Edmund Schnell im Jahr 2004 von der Stadt Rottweil auch als Persönlichkeit des Sports geehrt worden.

"Ich vermute, es ist eine Mischung zwischen Lust und Pflichtbewusstsein, die Sie zu diesem Engagement treibt", sagte Guhl. Auf Schnell treffe zu, was Bundespräsident Joachim Gauck kürzlich wie folgt formuliert habe: "Die Bürger haben die Pflicht, die Freiheit zu nutzen, und das keineswegs nur für das eigene Wohl. Glück können Menschen nur empfinden, wenn sie sich für andere verantwortlich fühlen, für die Menschen in ihrem Umfeld, aber auch für die Gesellschaft als Ganzes."

Dass die über viele Jahre enge Verbundenheit mit dem Sport für Edmund Schnell nicht gesundheitsschädlich war, davon konnte sich die Festgemeinde gründlich überzeugen. Fast noch im besten Alter stand da ein Sportsmann auf der Bühne. Und Guhl konnte diesem auch noch versichern: Es sei wissenschaftlich nachgewiesen, dass derjenige, der anderen hilft, fünf bis sieben Jahre länger lebt, als der Durchschnitt.