Filmdokumentation: "Bauer unser" Donnerstag im Hagestall

Deißlingen. Ein alltägliches, aber sehr kontroverses Thema steht beim Deißlinger BUND-Kino am Donnerstag, 26. April, auf dem Programm: Im Rahmen der "Bildungsplattform" wird der Dokumentarfilm "Bauer unser" gezeigt, in dem es um die Situation der heutigen Landwirtschaft geht.

Tausende Bauern haben ihren Beruf aufgegeben oder wirtschaften heute im Nebenerwerb. Die verbliebenen sind gewachsen, haben sich spezialisiert, ihre Produktion intensiviert und dafür viel investiert. Trotzdem bleibt finanziell kaum etwas übrig, und die Meinung greift immer mehr um sich: Es läuft etwas falsch, so kann es nicht weiter gehen. Die Devise der modernen Agrar-Industrie – schneller, mehr, billiger – wird immer mehr in Frage gestellt.

Der spannende Film des Kärntner Dokumentarfilmers Robert Schabus zeigt am Beispiel Österreichs, wie es heutzutage auf Bauernhöfen zugeht. Konventionell und biologisch wirtschaftende Bauern kommen zu Wort, aber auch Molkereichefs, Verbandsvertreter, Kaufleute und Agrarpolitiker. So ergibt sich ein sehr vielfältiges und differenziertes Bild unseres Agrarsystems, das sich letztlich als wenig effizient erweist: 40 Prozent der derzeit weltweit in der Landwirtschaft produzierten Kalorien – so der Film - werden verschwendet oder gehen irgendwo auf dem Weg zwischen Produzenten und Konsumenten verloren.

So ist der Film weit entfernt von Bildern einer ländlichen Idylle, aber dennoch gibt es Momente der Hoffnung. Etwa wenn ein Gemüsebauer und Rinderzüchter stolz darauf ist, ein Bauer zu sein, der seine Kunden kennt und den Abhängigkeiten von Markt und Agro-Industrie trotzt. Oder wenn die Bio-Schafzüchterin Maria Vogt eigenhändig Schafe melkt und frohlockt: "Hey, es geht ja auch ganz anders!" Für die Diskussion konnte Familie Schittenhelm gewonnen werden, die den "Genießerhof" bei Dietingen betreibt. Die Veranstaltung der Ortsgruppe Deißlingen-Lauffen des BUND beginnt um 20 Uhr im Hagestall Deißlingen (Kehlhof). Alle Interessierte sind eingeladen.