(Die frisch Gewählten (von links): Georg Hauser, Wolfgang Göhler, Daniel Weckenmann, Philipp Kleiter und der neue Narrenmeister Christoph Bechtold. Foto: privat

Georg Schumacher gibt Amt an Christoph Bechtold ab. 7.200 Kleidle registriert.

Rottweil - Die Fasnet rückt auch in Rottweil wieder näher – Zeit für die Narrenzunft, um auf das vergangene Jahr zurück zu blicken. Außerdem stand ein Wechsel im Vorstand an: Georg Schumacher gab sein Amt als Narrenmeister nach zehn Jahren ab.

 

Der komplette Vorstand des Viererbundes war nach Rottweil gereist, um den scheidenden Narrenmeister zu verabschieden. Mit viel Engagement hatte Georg Schuhmacher ein Jahrzehnt lang die Geschicke der Zunft geleitet. Das Treffen des Viererbundes 2003 war unter seiner Regie über die Bühne gegangen, auch Kauf und Umbau des Narrenzunft-Hauses, Hauptstraße 1, fallen in seine Ära. Außerdem hatte er die Änderung der Zulassungsbeschränkung mit vorbereitet, die 2011 in Kraft getreten war.

Christoph Bechtold hat nun seine Nachfolge angetreten und Georg Hauser wurde zum stellvertretenden Narrenmeister gewählt. Mit dem Generationenwechsel im Vorstand folgt die Rottweiler Mutterzunft nun also ihren "Töchtern". Neu im Ausschuss sind außerdem Philipp Kleiter, Daniel Weckenmann und Wolfgang Göhler. Stefan Roth wurde in seinem Amt als Zunftsäckelmeister bestätigt.

Und Roth konnte der Versammlung auch gleich die erfreuliche Nachricht eines satten Überschusses von 18 800 Euro überbringen, den die Zunft im vergangenen Jahr erwirtschaftet hatte. Die Aufhebung der Zulassungsbeschränkung findet sich in dieser Zahl, und auch das gut verlaufene Stadtfest hatte ordentlich zu Buche geschlagen.

Wegfall der Zulassungsbeschränkung

Als weitere Höhepunkte im Zunftjahr bezeichnete Zunftschreiber Frank Huber die Aufsage-AG sowie den Kinder- und Jugendmittag der Zunft. Auch Zahlen hatte er parat: Das Narrenregister hat sich durch den Wegfall der Zulassungsbeschränkung um 1300 Kleidle vergrößert. "Am Sprung selbst hat sich teilnehmertechnisch aber wenig verändert", so Huber, "denn die meisten neu abgenommenen Kleidle sind Zweitkleidle".

Nach dem Stand von Ende 2011 sind insgesamt 7200 Kleidle ins amtliche Register eingetragen. Diese gliedern sich auf in 1091 Biss, 1387 große und 493 kleine Gschell, 1130 große und 419 kleine Fransenkleidle, 1082 große und 48 kleine Schantle, sowie 1222 große und 330 kleine Federahannes. "Das Verhältnis von den Weißnarren zu den anderen Narrentypen stimmt also, auch wenn man beim Sprung selbst oft weniger das Gefühlt hat", betonte Huber.

Zur Sprache kam auch der Konfettiball im Kraftwerk. Narrenmeister Schuhmacher kritisierte, dass bei dieser Veranstaltung Rottweiler Narren gemeinsam mit Guggenmusik und Funkenmariechen auftreten. Mit der "trend factory" habe man sich aber geeinigt, das "lebende Bild" auf einer separaten Bühne zu zeigen.

Außerdem wurde bekannt gegeben, dass man den Sprung am Dienstagmittag nicht mehr teilt, sondern an den "Gässlesprung" des Morgens angleicht. "Das unangenehme Teilen fällt nun weg, und jeder Narr hat die Chance, jeden Zuschauer zu sehen", erklärte Zunftschreiber Huber. Zeitliche Aspekte hätten bei dieser Entscheidung jedoch keine Rolle gespielt.

Der Montagssprung bleibe wie gewohnt, stehe aber unter Beobachtung. Innerhalb der Zunft bestehe auch hier die Überlegung, diesen komplett auf die Kernstadt zu verlegen.