In Verlängerung des vorhandenden WCs am Nägelesgraben wird eine Containeranlage mit weiteren Toiletten erstellt, um im kommenden Jahr für die Touristen gerüstet zu sein. Foto: Schwarzwälder Bote

Bauarbeiten: Neue WCs im Nägelesgraben und am Bahnhof / Treppe am Eiscafé steht – Rampe muss warten

Es ist klirrend kalt, doch in der Stadt rüstet man sich schon für den nächsten Sommer: Wenn die Touristen wieder in Scharen kommen, stehen künftig weitere Toiletten am Nägelesgraben sowie am Bahnhof bereit. Und am Eiscafé ist der neue behindertengerechte Eingang im Entstehen.

Rottweil. Handwerker Volker Eints klopft am Freitagmittag die letzten frisch gesetzten Steine fest. Die neue Treppenanlage vor dem Eiscafé in der unteren Hauptstraße ist so gut wie fertig. Damit soll die teils turbulente Situation am Haupteingang des Gebäudes entschärft und gleichzeitig ein behindertengerechter Zugang geschaffen werden. Das linke Schaufenster des Eiscafés wurde bereits durch eine neue Falttür ersetzt. "Mit der Rampe können wir allerdings erst weitermachen, wenn das Gerüst vom Nebengebäude weg ist", erklärt Eints. Ziel sei eigentlich, die ganze Maßnahme während der Schließzeit des Eiscafés über die Bühne zu bringen. Das Projekt war zuvor im Bauausschuss und im Sanierungsbeirat ausführlich diskutiert worden. Das Gebäude ist ein Kulturdenkmal gemäß Paragraf 2 des Denkmalschutzgesetzes. Unter anderem wurde befürchtet, dass das Gebäude durch den weiteren Zugang seine Symmetrie verliert.

Gleich gegenüber bietet sich übrigens ein höchst ungewohntes Bild: Das Gebäude 46 ist nach Jahren wieder ohne Gerüst. An die Fertigstellung der Sanierung hatte zwischendurch kaum noch jemand geglaubt.

Gewerkelt wurde dieser Tage außerdem beim Busparkplatz am Nägelesgraben. Der Betriebshof hat das Fundament für eine neue WC-Containeranlage erstellt. Mit der zunehmenden Zahl von Touristenbussen, die dort halten, hatte sich gezeigt, dass die einzige Toilette dort nicht mehr ausreicht. "Wir wollen für die Sommermonate gerüstet sein", erklärt Stadtpressesprecher Tobias Hermann. Wegen der schnelleren Realisierbarkeit habe man sich deshalb zunächst für eine Containerlösung entschieden. Langfristig ist der Bau einer dauerhaften Anlage geplant. Mit dem Container – der außen ansprechend gestaltet werden soll – gibt es ab dem neuen Jahr weitere Damen- und Herrentoiletten. Die Anlage ist beheizt und an den Kanal angeschlossen. Kosten: Rund 17 000 Euro. Eine Anlage zur Miete habe sich als nicht rentabel herausgestellt.

Als großes Defizit wird seit Jahren bemängelt, dass es beim Rottweiler Bahnhof keine öffentliche Toilette gibt. "Eigentlich ist das Sache der Deutschen Bahn", betont Hermann. Diese weise aber seit dem Verkauf des Bahnhofsgebäudes jede Zuständigkeit von sich. Schließlich gebe es in den Zügen Toiletten, so die Argumentation der Bahn.

Nun verwirklicht die Stadt die Maßnahme und investiert 65 000 Euro: Im Bahnhof wurden Räume angemietet, der Ausbau der Toilettenanlage ist seit längerem im Gange. "Die Fliesenarbeiten sind jetzt abgeschlossen, derzeit laufen die Sanitärarbeiten", so Hermann. Geöffnet werden soll auch diese Anlage im neuen Jahr, unklar sei jedoch noch, zu welchen Zeiten die WCs offen sein werden. "Fast rund um die Uhr, das werden wir nicht hinkriegen."