Diskutieren bei der FeG in Rottweil über das Christsein (von links: Inge Rinklien, Volker Kauder, Moderator Walter Frevert, Peter Kienast und Hans Bauer Foto: Bantle Foto: Schwarzwälder-Bote

Diskussionsrunde bei der Freien evangelischen Christengemeinde mit Volker Kauder

Von Martina Bantle

Rottweil. Die Freie evangelische Christengemeinde (FeG) Rottweil feierte am Sonntag in ihrem Gemeindehaus auf der Saline einen Gottesdienst der besonderen Art. Eingebettet war eine Podiumsdiskussion zum Thema "Menschenrechte und Christenverfolgung heute" mit Volker Kauder, Vorsitzender der CDU/ CSU-Fraktion im Deutschen Bundestag, Inge Rinklien, Peter Kienast und Hans Bauer.

Die letzten beiden gehören Opendoors an, einer Organisation, die verfolgten Christen hilft. Die Moderation übernahm Walter Frevert. Zur Einstimmung spielte und sang die Gruppe "Soul Good" geistliche Lieder. Der Pastor der freien evangelischen Gemeinde, Heinz-Walter Ramöler, führte in das Thema ein. Zur Gemeinde gehören auch gehörlose Menschen, die durch Gebärdendolmetscher am Gottesdienst teilnehmen.

Aus aktuellem Anlass war Mali das erste Land, über das in der Runde gesprochen wurde. Kauder führte aus, dass es in Deutschland schwierig sei, für verfolgte Christen in Afrika etwas zu tun, "da wir uns auf diesem Kontinent nicht auskennen". Deutschland helfe bei der Logistik, in der Medizin und im Flugwesen mit den Luftbetankungsmöglichkeiten.

"Opendoors", die Hilfsorganisation für verfolgte Christen ist in über 50 Ländern tätig. Ihre Mitarbeiter ließen die unterdrückten Menschen wissen, dass sie nicht allein seien. Sie würden ihnen eine Stimme geben, indem sie bei Veranstaltungen informierten. Sie beteten mit ihnen und würden spirituelle Hilfe geben.

Das Christentum sei die am meisten verfolgte Religion. Kauder engagiert sich schon über zehn Jahre für dieses Problem und hat ein Buch darüber geschrieben. Die Einnahmen stellt er Hilfsprojekten zur Verfügung.

Rinklien schilderte ihre Erfahrungen mit Christen in China. In China könne man sich als Christ frei bewegen. Das Land öffne sich langsam. Aber in China gebe es noch lange nicht die Freiheit der Christen. Kauder reist nach Ostern nach China, um die neue Regierung kennenzulernen. Ministerpräsident Wang spricht deutsch, er hat in Heidelberg studiert und kennt Deutschland sehr gut. Kauder glaubt, wer Deutschland kenne, kaufe auch deutsche Produkte. Hans Bauer erzählte einige Beispiele aus dem Kosovo.

Der letzte Gesichtspunkt war: Was können wir tun? Eine Möglichkeit sei das Gebet. Bei Opendoors gebe es ein Monatsspendenprojekt. Kauder rät, in die Öffentlichkeit zu gehen. Er klärte die Zuhörer darüber auf, dass man in den betroffenen Ländern bestimmte Umgangs- und Vorgehensweisen beachten müsse bei Diskussionen über das heikle Thema.

Laut Kauder liegt die Stärke der Christen in Beiträgen zum Gesundheitswesen und zur Bildung. Das sei in den in Frage kommenden Ländern politisch in Ordnung, so dass man auf den zwei Gebieten tätig werden könne. Im Anschluss konnte Kauders Buch gekauft werden. Ein Teil der Einnahmen soll Opendoors zugute kommen..