Auch am Telefon lauern zahlreiche Gefahren. Foto: pixabay Foto: Schwarzwälder Bote

Vortrag: Josef Bronner vom Polizeipräsidium Tuttlingen informiert Ruheständler über die Gefahren des Alltags

Kreis Rottweil. Die Monatsversammlung der Ruheständler im Sportheim des SV Zimmern o. R. war gut besucht. Im Mittelpunkt stand dabei der Vortrag von Kriminalhauptkommissar Josef Bronner vom Polizeipräsidium Tuttlingen, Referat Prävention, zum Thema "Betrüger unterwegs – wie kann ich mich schützen".

Bronner spannte einen weiten Bogen aktueller Betrugsmaschen und betonte, dass umfangreiche Kenntnis darüber der beste Schutz sei, um nicht selbst Opfer zu werden. Dabei gab er den Zuhörern mit aktuellen Filmbeiträgen über die verschiedenen Tricks der Diebe und Betrüger wertvolle Tipps. Schwerpunkte waren dabei die Gefahren an der Haustür, wie Abzocke von falschen Polizisten oder anderen Amtsträgern und Handwerkern, Vortäuschen einer Notlage, wenn Fremde um Hilfe bitten, oder einer persönlichen Beziehung, wie Besuch angeblicher Bekannter.

Grundsätzlich sollte nichts an der Haustür gekauft oder unterschrieben werden. Wenn doch ein Haustürgeschäft erfolgt, nie per Vorkasse zahlen, auf das richtige Datum und die Unterschrift achten, denn dann sei ein verbindliches Rechtsgeschäft entstanden, das aber innerhalb von 14 Tagen ohne Angabe von Gründen schriftlich widerrufen werden könne. Die Haustür sollte man immer nur mit Türsperre öffnen und grundsätzlich niemand Fremdes in die Wohnung lassen, so Bronner.

Zum Thema Gefahren am Telefon ging der Referent vor allem auf den sogenannten Enkeltrick ein. Dabei geben sich Betrüger als Verwandte, Enkel oder gute Bekannte aus, täuschen eine Notlage vor und bitten kurzfristig um Bargeld. Sobald das Opfer bereit ist, zu zahlen, werde ein Bote geschickt, der sich mit einem zuvor vereinbarten Kennwort ausweist, um das Geld abzuholen.

Diese Betrugsform sei besonders hinterhältig und könne existenzielle Folgen haben. Deshalb sollte man niemals Geld oder Wertgegenstände an fremde Personen geben oder sich unter Druck setzen lassen, warnte Bronner. Notfalls könne man bei Verdacht gleich die 110 wählen.

Bei falschen Gewinnversprechen am Telefon würden von den Betrügern immer Vorleistungen in verschiedener Form verlangt, die grundsätzlich abzulehnen seien. Falls man glaube, doch Opfer eines Betrugs geworden zu sein, sollte man sofort Anzeige bei der Polizei erstatten.

Vorsicht auf der Straße

Weiter ging Bronner auch auf Gefahren im Internet ein. Dabei soll man sorgsam mit persönlichen Daten umgehen, insbesondere beim Online- Banking. Vorsicht sei auch bei E-Mails von Unbekannten geboten. E-Mail Anhänge solle man nur öffnen, wenn man den Absender kenne.

Auch soll man sich gut über die Anbieter informieren, bei denen man im Internet einkaufe. Bei Medikamenteneinkauf im Internet sei es schwierig, seriöse Versandapotheken von illegalen Anbietern zu unterscheiden. Bei der Auswahl eines sozialen Netzwerkes soll man auf seriöse Betreuung und Führung der Online-Gemeinschaft achten.

Bei Gefahren unterwegs wies der Referent insbesondere auf den Handtaschenraub sowie den Taschen- und Trickdiebstahl hin. Oberstes Gebot sei Vorsicht im Gedränge, Handtaschen verschließen, bei Entreißen der Tasche diese loslassen, damit die Täter keine Gewalt anwenden und stattdessen durch Rufen auf sich aufmerksam machen. Bargeld sollte man möglichst nur an Automaten im Innenbereich der Bank abheben.

Im Bus, Zug, Flughafen, Restaurant, Kaufhaus und anderen Orten sollte man Handtaschen und Gepäck nie aus den Augen verlieren. Geld, Schecks, Kreditkarten und Papiere seien in verschlossenen Innentaschen der Oberbekleidung aufzubewahren, Hand- oder Umhängetaschen stets dicht am Körper zu tragen.

Falls doch einmal die Geldbörse oder Kreditkarte abhanden komme, sollte sofort eine Sperrung über den Sperr-Notruf 116116 erfolgen und das Kreditinstitut rasch informiert werden, meinte Bronner.