Wenn dieses Schild auftaucht, ist für Autofahrer ganz besondere Vorsicht geboten. Foto: Winsmann

Wild auf nassen Straßen: Erhöhte Unfallgefahr besonders in dieser Jahreszeit.

Kreis Rottweil - Das nasskalte Wetter sorgt zurzeit für längere Bremswege. Auch mit Straßenglätte durch Frost ist jederzeit zu rechnen. Hinzu kommt, dass Morgen- und Abenddämmerung, die Zeit der höchsten Aktivität der Wildtiere, mit dem Berufsverkehr zusammenfallen. Mancher Pendler sieht sich da plötzlich vor einer Rotte Wildschweine, die über die Fahrbahn wechselt.

Die Wucht eines Aufpralls entspricht bei 50 Stundenkilometern (km/h) dem 25-fachen, bei 70 km/h dem 50-fachen und bei 100 km/h gar dem 100-fachen des Wildgewichts. So wird bei einer Geschwindigkeit von 100 Stundenkilometern ein Reh zum Nashorn, ein ausgewachsenes Wildschwein gar zum Elefanten. Da kann sich jeder leicht ausrechnen, was bei einem Zusammenstoß bei höherer Geschwindigkeit von seinem Auto übrig bleibt.

Vorsichtige Fahrweise vor allem im Wald

Die Kreisjägervereinigung Rottweil rät zu besonders vorsichtiger Fahrweise vor allem im Wald und im Wald-Feld-Bereich. Im Herbst und Winter ist zudem die Zeit der Treib- und Drückjagden. Hierbei können unvermittelt flüchtiges Wild, Hunde oder Treiber am Straßenrand auftauchen, erklärt Kreisjägermeister Günter Hund.

Um dieses Risiko zu minimieren, haben der Landesjagdverband und die Landesforstverwaltung bereits vor acht Jahren gemeinsame Hinweise zur Berücksichtigung der Verkehrssicherheit verabschiedet, wonach bei solchen Jagden ein Mindestabstand von 500 Metern zu mehrspurigen Straßen einzuhalten ist. Andere Straßen sind mit Warnschildern zu kennzeichnen. Fahrer sollten in diesen Bereichen stets bremsbereit sein.

Was tun, wenn Wild auf der Fahrbahn auftaucht? Abblenden und bremsen, sofern es der nachfolgende Verkehr zulässt. Ausweichmanöver sollten vermieden werden, da sie oftmals schwerwiegendere Folgen haben als ein Zusammenstoß, wird bei der Jägerschaft betont.

"Kommt es zum Aufprall, Unfallstelle absichern und die Polizei rufen. Diese informiert den zuständigen Jagdpächter, der hinzukommt, falls das angefahrene Tier noch lebt und erlöst werden muss. Totes Wild darf keinesfalls mitgenommen werden. Angefahrenen, noch lebenden Tieren sollte man sich nicht nähern, um ihre Panik nicht noch zu vergrößern", betont Hund und hofft, dass viele Autofahrer die Ratschläge auch beherzigen.