Die Türme, wie der des Heilig-Kreuz-Münsters, sollen ins rechte Licht gesetzt werden – regt die CDU an. Foto: Nädele

CDU macht sich Gedanken über Silhouette. Thyssen-Krupp bringt Test-Turm dezent in Stellung.

Rottweil - Der alles überragende Thyssen-Krupp-Test-Turm soll nicht alles überragen und Rottweil im Schatten liegen lassen. Dazu regt der CDU-Stadtverband nun an, ein Beleuchtungskonzept für die Rottweiler Türme zu erstellen.

Ein restauriertes Schwarzes Tor, das seinem Namen beim Weihnachtsmarkt alle Ehre machte, da es bis auf ein paar Lichtstrahlen von der festlichen Beleuchtung der Buden und der Fassaden an der Fußgängerzone weitgehend im Dunklen blieb, brachte beim Vorstand der Rottweiler Christdemokraten die Idee auf: Neben dem spektakulären Neuzugang in der Stadtsilhouette sollen auch die im wahrsten Sinne des Wortes "herausragenden" Zeugnisse aus der jüngeren und älteren Vergangenheit "ins rechte Licht" gerückt werden und den Passanten auch nachts ins Auge fallen.

Schon bei Rottweil-Mitte ging es um ein Konzept

Indes: Ganz neu ist die Idee nicht. Schon in der Debatte um die Neugestaltung von Rottweil-Mitte war es unter anderem um das Beleuchtungskonzept gegangen – wenn auch vornehmlich um die Fassaden der mittelalterlichen Gebäude. Aber auch für das Schwarze Tor hatte der städtische Wirtschaftsförderer André Lomsky schon einmal Pläne vorgestellt, das Wahrzeichen der Stadt – zum Weihnachtsmarkt – passend zu beleuchten.

Der CDU-Vorstoß geht nun weiter. Rottweil als Stadt der Türme soll weithin sichtbar werden, regt der Vorstand des Stadtverbands ein Beleuchtungskonzept für Rottweiler Türme an. In erster Linie denken die Christdemokraten dabei laut eigener Mitteilung an die Türme, die auch bei Tag die Stadtsilhouette prägen.

Modellprojekt des Forschungsministeriums

Das Beleuchtungskonzept könne in Trägerschaft der Energieversorgung Rottweil (ENRW) und in Kooperation mit den teilweise betroffenen Kirchengemeinden erstellt werden. Zu prüfen sei auch, ob das Modellprojekt des Bundesforschungsministeriums "Kommunen in neuem Licht" brauchbare Anregungen enthalte. Mit diesem Vorhaben seien bereits in verschiedenen Städten und Gemeinden für unterschiedliche Problemlagen die Beleuchtung auf LED-Technik umgestellt und dabei deutliche Energieeinspar-Effekte erzielt worden.

Derweil weckt der Thyssen-Krupp-Turm, in dem vergangene Woche planmäßig der Test- und Forschungsbetrieb angelaufen ist, weiterhin bundesweit für Aufmerksamkeit. Das Magazin Stern hat dem Turmbau in seiner aktuellen Ausgabe vier Seiten gewidmet. "Heerscharen von Touristen", so schreibt Stern-Reporter Rolf-Herbert Peters zu den Bildern des bekannten Fotografen Hans-Jürgen Burkard solle der 246 Meter hohe Betonkoloss in die schwäbische Provinz locken.

Was sich der Thyssen-Krupp-Konzern für die Beleuchtung des Turms auf dem Berner Feld hat einfallen lassen, ist bislang noch nicht im Detail bekannt. Der Vorstandsvorsitzende Andreas Schierenbeck ließ dazu vorige Woche aber zumindest ein paar grobe Andeutungen fallen. Es werde auf jeden Fall "keine grelle Neonbeleuchtung" werden. Vielmehr werde der Turm "dezent in Stellung" gebracht – schließlich sei er ja von der historischen Stadtmitte aus zu sehen.