Die Polizei sichert die Synagoge auch weiterhin bei besonderen Veranstaltungen. (Archiv) Foto: Fuchs

Jüdische Gemeinde erhält bei Festen, Feiern und Feiertagen Schutz. Landesregierung sichert Unterstützung zu.

Rottweil - Die Synagoge erhält an Feiertagen, Schabbat und bei größeren Veranstaltungen weiterhin Polizeischutz. Das ist eines der Ergebnisse, die Tatjana Malafy, Geschäftsführerin der jüdischen Gemeinde in Rottweil, aus dem Gespräch mit der Landesregierung mitgenommen hat. In Stuttgart traf sie sich vor wenigen Tagen mit anderen Vertretern jüdischer Gemeinden sowie Mitgliedern der Landesregierung, um über die Auswirkungen, die das Attentat von Halle auf das jüdische Leben in Baden-Württemberg hat, zu sprechen, und Sicherheitsfragen zu diskutieren.

Landesregierung sichert finanzielle Unterstützung zu

Neben der Frage des Polizeischutzes sei dabei auch über weitere Sicherheitsmaßnahmen gesprochen worden. Einzelheiten will Malafy nicht nennen, nur so viel: Die Landesregierung hat auch ihre finanzielle Unterstützung zugesagt, damit etwa Sicherheitspersonal angefordert, aber auch in bauliche Sicherheitsmaßnahmen wie etwa Poller investiert werden könne.

Wir haben mit Frau Malafy nach dem Attentat in Halle gesprochen:

Zusätzliche Aufgabe schultert das Rottweiler Revier

Für eine dauerhafte Bewachung durch die Polizei, wie in den Tagen nach den Schüssen in Halle, gebe es keine ausreichende Gefahrenlage, so Malafy. Dass eine Polizeistreife sich dennoch zu Festen und Feiern positioniere, sorge jedoch für ein Gefühl der Sicherheit bei den Mitgliedern und Gästen. "Es ist schade, dass so etwas sein muss. Aber wenn es nicht anders geht, dann muss es so sein", sagt die Geschäftsführerin.

Für die Rottweiler Polizei kommt damit allerdings eine zusätzliche Aufgabe zu, die es personell zu stemmen gilt. Michael Aschenbrenner, Leiter der Stabsstelle Öffentlichkeitsarbeit beim Polizeipräsidium Tuttlingen, erklärt auf Nachfrage, dass dies im Rahmen des normalen Dienstes geregelt werde. "Das Polizeirevier Rottweil muss diese zusätzlichen Dinge übernehmen." Der Schutz der Synagoge sei dabei eine Aufgabe, die Vorrang habe. Wenn es zu zusätzlichen Ereignissen käme, müsse der Polizeiführer vom Dienst entscheiden. "Dann kann es sein, dass beispielsweise eine Polizeikontrolle an anderer Stelle ausgesetzt wird." Zur Not würden sich die Reviere bei Engpässen auch gegenseitig aushelfen. Den Polizisten ist die jüdische Gemeinde jedenfalls sehr dankbar. "Wir tauschen uns aus. Das sind sehr nette Menschen", betont Malafy.