In Rottweil wird über einen Neubau von zehn Räumen für das Droste-Hülshoff-Gymnasium nachgedacht. Foto: Nädele

Guhl: Raumbedarf auf Campus ist da - egal für welche Schule. Anbau schon vor fast 20 Jahren ein Thema.

Rottweil - Wohin geht es mit der Rottweiler Schullandschaft? Diese Frage stand gestern über der Beratung im Kultur-, Sozial- und Verwaltungsausschuss zur Raumnot des DHG. Trotz der Unbekannten in der Gleichung: Es sollen zehn Räume neu gebaut werden.

Paul Bauer, Schulleiter des Droste-Hülshoff-Gymnasiums (DHG), nahm es am Mittwochabend erfreut zur Kenntnis, dass die laut seiner Darstellung "dramatische Lage" von den Stadträten erkannt ist. Neu ist das Thema bekanntlich nicht. Schon 1995/96 war ein Anbau mit zehn Räumen geplant. Daraus wurden sechs Schulräume, die das DHG in der benachbarten Realschule bis heute nutzt.

Als Grundlage für den neuerlichen Anlauf hat sich der Gemeinderat von der Stadtverwaltung eine Prognose zur Entwicklung der Schülerzahlen erarbeiten lassen. "Unsicherheiten bleiben", räumte Fachbereichsleiter Bernd Pfaff gestern Abend in der Sitzung des Kultur-, Sozial- und Verwaltungsausschusses (KSV) ein. Deutlich abzulesen sei aber, dass immer mehr Kinder nach der Grundschule auf die Realschule oder auf eines der Gymnasien wechsle. Für Bürgermeister Werner Guhl blieb deshalb am Schluss die unstrittige Erkenntnis, dass auf dem Schulcampus zusätzliche Schulräume benötigt werden - für welche Schule auch immer.

Oberbürgermeister Ralf Broß musste gestern keinen Blick in die Glaskugel werfen, um zum Ende der Diskussion zu prophezeien, dass die Abstimmung einstimmig ausfallen werde. Tatsächlich gab es aus den Fraktionen nicht nur reihum Lob für die Sisyphos-Arbeit der Verwaltung, sondern auch den Blick für die angespannte Raumsituation am DHG. Ein Kellerraum ist bereits zum Klassenzimmer ausgebaut, in Fachräumen findet normaler Unterricht statt, feste Klassenzimmer gibt es nicht mehr und auch kleinste Räume wie Vorbereitungsräume oder das Lager für Bildende Kunst, die Theater-AG oder des Hausmeisters werden für Schulstunden genutzt. Unterm Strich, so die Berechnungen, fehlen der Schule zwischen 650 und 770 Quadratmeter: für sieben Klassenräume, einen Fachraum, eine Schulbibliothek und ein allgemeiner Aufenthaltsbereich.

Den Ausschussmitgliedern ist aber auch bekannt, dass es darüber hinaus Sanierungsbedarf an der Schule gibt. Broß kündigte an, dass man sich deshalb Gedanken machen müsse, was nicht mehr aufschiebbar ist. Mit Blick auf den laufenden Schulbetrieb spricht sich Schulleiter Bauer dafür aus, zunächst den Neubau und dann die Sanierung anzugehen.

Nach der Entscheidung gestern im KSV stehen solche Fragen dann im Umwelt-, Bau- und Verkehrsausschuss auf der Tagesordnung. 300 000 Euro hat die Stadt im Haushalt für das laufende Jahr für die Planung des ersten Bauabschnitts eingeplant. Für 2015 und 2016 sind die Baumaßnahmen mit 7,6 Millionen Euro angepeilt.