Dagmar Hezinger ist das neue Gesicht hinter dem Tresen des "Goldenen Apfels". Foto: Müller Foto: Schwarzwälder-Bote

Gastronomie: Dagmar Hezinger übernimmt die Traditionsgaststätte Goldener Apfel

Der "Goldene Apfel" ist eine echte Traditionsgaststätte. Seit 1834 gehen die Rottweiler in der Wirtschaft in der Flöttlinstraße ein und aus. Dagmar Hezinger ist seit Januar die neue Wirtin und sichert so den Fortbestand der Traditionsgaststätte.

Rottweil. Dagmar Hezinger betritt mit der Gastronomie ein für sie neues Terrain. Dennoch kann die ehemalige Krankenschwester schon jetzt auf einen treuen Kundenstamm bauen. Fast jeden Tag unter der Woche bediene sie mindestens einen Stammtisch. Einen Großteil der Gäste kenne die Rottweilerin sowieso persönlich, sie selbst sei schon früher gerne Gast im "Apfel" gewesen.

Beruflich noch mal was anderes machen

Als ein neuer Pächter gesucht wurde, schlug die 56-Jährige sofort zu. Bis vor Kurzem leitete sie noch den Pflegedienst im AWO-Pflegeheim St. Josef in Dietingen. Nun wolle sie beruflich noch mal was anderes machen: "So eine Gaststätte wollte ich schon immer."

Kaum hat Hezinger den Zapfhahn übernommen, stand schon eine große Herausforderung bevor. "Am Narrentag war hier alles proppenvoll, das war dann schon stressig." Obwohl die Arbeit als Wirtin genauso schön ist, wie sie es sich zuvor vorgestellt hat, gibt es dennoch einen Wermutstropfen. Auf das Narren musste sie an der Fasnet schweren Herzens verzichten. Unterstützung erhält die Wirtin von ihrem Lebensgefährten und Bedienungen.

Den Kochlöffel aber, den schwingt sie selbst. Dabei hält sie sich an die bewährte Speisekarte des "Goldenen Apfel": Hauptsächlich Schnitzel, Vesper und Wurstsalat. Gelegentlich will sie mit Aktionen neue Speisen anbieten und austesten, wie diese bei ihren Gästen ankommen.

Alles in allem aber wird Dagmar Hezinger im "Apfel" die Dinge so beibehalten, wie sie schon immer waren, denn so mögen die Stammkunden "ihren" Apfel.

Eine dezente optische Auffrischung wird die Wirtsstube allerdings erfahren. "Das ganze soll ein bisschen meinen Stempel bekommen", meint die neue Wirtin. Ein wenig Deko, eine kleine Verschönerungskur, ohne jedoch die urige Atmosphäre der Gaststätte stören zu wollen.

An der Wand hängen auch wieder die Schwarz-Weiß-Bilder vergangener Tage: Die Rottweiler Fasnet um 1900, das Schwarze Tor, die Hauptstraße mit Geschäften, die es heute nicht mehr gibt. Den "Goldenen Apfel" wird es aber weiterhin geben – heute wie vor 183 Jahren.