Auf die Wartebank gesetzt hat der Umwelt-, Bau- und Verkehrsausschuss die Verlegung des Zentralen Umsteigepunktes vom Friedrichs­platz an die Königstraße. Foto: Nädele

Ausschuss vertagt Entscheidung. Zu viele Fragen offen. 300.000-Euro-Zuschuss mittlerweile freigegeben.

Rottweil - Zum Wechsel des Busfahrplans im Dezember wird es nichts werden mit dem Zentralen Umsteigepunkt (ZUP) an der Post. Die Mitglieder des Umwelt-, Bau- und Verkehrsausschusses haben noch Klärungsbedarf und vertagten das Thema deshalb.

Eigentlich wollte die Stadtverwaltung in der jüngsten Sitzung des Ausschusses die Ausschreibung für die Verlegung des ZUP vom Friedrichsplatz in die Königstraße abgesegnet haben, denn die Fördergelder für das Vorhaben sind mittlerweile freigegeben und die Zeit drängt. 600.000 Euro soll die Baumaßnahme kosten (wir berichteten), wovon die Hälfte von der Stadt aufzubringen ist.

Friedrichsplatz soll entlastet werden

Die Entlastung des Friedrichsplatzes von Bussen, steckte Arved Sassnick für die SPD-Fraktion als Ziel des Vorhabens ab. Indes: Zuvor sei zu klären, warum dafür die ZUP-Verlegung notwendig ist. Er sah deshalb weiteren Beratungsbedarf und beantragte, die Entscheidung zu vertagen. Die Verwaltung solle dann in der nächsten Sitzung im Detail die Auswirkungen darlegen. Obwohl Oberbürgermeister Ralf Broß und Fachbereichsleiter Lothar Huber mit Blick auf den anstehenden Fahrplanwechsel im Dezember auf den engen Zeitplan verwiesen, reklamierten auch CDU-Fraktionssprecher Günter Posselt und Hermann Klein (FDP) weiteren Diskussionsbedarf. Die Kosten von 600.000 Euro seien sehr hoch, so Klein, angesichts der geringen Effekts, dass am Friedrichsplatz lediglich die Wartezeiten wegfallen würden, jedoch nicht ein Bus weniger als im Moment die Haltestellen anfahren würde.

Posselt beschäftigte außerdem die Sorge um die Verkehrssituation in der Stadtmitte, wenn sich zu den Kreisverkehrsbaustellen an der Heimburger-Kreuzung und an der Oberndorfer Straße noch die Arbeiten in der Königstraße zwischen Post und Villa Duttenhofer gesellen würden. Da stimmte auch Hermann Breucha (FWV) zu. Angesichts der derzeit "extremen Verkehrssituation" müsse eine zusätzliche Belastung vermieden werden. Ansonsten überwiegen für ihn die Vorteile des neuen ZUP. So sei an der Post eine überdachte Wartezone geplant, was einen "Komfortgewinn für den ÖPNV" bedeuten würde.

Sitzung für fünf Minuten unterbrochen

Über diese Diskussion zu den Auswirkungen der ZUP-Verlegung und die Zukunftsoptionen für den Friedrichsplatz wurde der Antrag von FFRundPRoFi fast schon zur Randnotiz, sich im Zuge der Parkierungskonzeption Gedanken über eine Lösung für die Stellplatzfrage am Park der Villa Duttenhofer zu machen.

Nach einer fünfminütigen Unterbrechung der Sitzung, die die Ausschussmitglieder nutzten, um sich über den Vertagungsantrag der SPD zu beraten, entschied sich das Gremium bei einer Gegenstimme dafür, mit der Ausschreibung der Maßnahme noch einmal zu warten. Bis zur gemeinsamen Sitzung des Gemeinderats und des Ausschusses am 9. Juli hat die Stadtverwaltung nun Zeit, Für und Wider nochmals darzustellen. Auch der Ausblick, wie es nach einer Verlegung des Umsteigepunktes in die Königstraße am Friedrichsplatz weiter gehen könnte, steht für die Stadträte dabei im Raum.

Abgerückt ist die Verwaltung durch die Vertagung bereits vom Plan, die Bauarbeiten im September beginnen zu lassen. Lothar Huber schlug nun vor, die Maßnahme ins Frühjahr zu schieben.