Michael Strelo-Smith und Trevor Haumschilt (rechts) vor dem Dominikanermuseum. Sie sind fasziniert von der historischen Innenstadt. Foto: Schwarzwälder Bote

Ein paar Schritte mit...: amerikanischen Sängern, einem Busunternehmer und Touristen in der Innenstadt

Studenten aus den Vereinigten Staaten fotografieren den "Rottweiler", ein Busunternehmer überlegt, ob er künftig einen Reisestopp in Rottweil anbietet – der Sommer lockt außergewöhnliche Gäste nach Rottweil.

Rottweil. Michael Strelo-Smith und Trevor Haumschilt sind zum ersten Mal in Rottweil. Michael kommt aus San Francisco, Trevor aus San Diego. Im Rahmen ihres Gesangsstudiums sind sie an der Hochschule Trossingen zu Gast. Sie waren schon in Großstädten wie Berlin und München und sind erstaunt, wie unterschiedlich deutsche Städte sind. Sie fragen den Reporter, wo das Dominikanermuseum sei, und auf dem Weg dorthin, begleiten wir die beiden. Sie schildern, was sie in Rottweil fasziniere: "die mittelalterliche Geschichte der Stadt", sagen sie unisono. "Und natürlich der Rottweiler", sagt Trevor, der ein Bild von Michael vor der Rottweiler-Skulptur in der Innenstadt macht. Auch die Architektur und die Farben findet Trevor beeindruckend. Er fühle sich hier wie in die Geschichte zurückversetzt. Die Kirchen beeindrucken ihn ebenfalls – kein Wunder, denn in seiner Heimat singt er auch in einem Kirchenchor.

Allerdings gibt es Kritikpunkte. Zum Beispiel seien die Ausgehmöglichkeiten hier in der Region ziemlich begrenzt, meinen sie.

Auch zum ersten Mal in Rottweil: Albrecht Christmann mit seiner Frau Beate. Christmann ist Chef des Busunternehmens "Westrichreisen" und möchte prüfen, ob er eine Busreise mit Halt in Rottweil anbieten soll. Er komme aus Rheinland-Pfalz, etwa 300 Kilometer Fahrt entfernt. Er möchte zum Beispiel wissen, wo er mit seinem Reisebus parken könnte und ob es in Rottweil attraktive Einkaufsmöglichkeiten für seine Gäste gebe. Da er dafür nur eine Stunde Zeit habe, schaue er sich nur die Fußgängerzone an. Sein Eindruck: "Ein schönes Städtchen." Er könne sich vorstellen, hier bei einer Busreise einen Halt einzulegen.

Ebenfalls aus der Pfalz kommen Gregor Detroy und seine Frau Renate mit Hund Eros. Gregor gefalle vor allem die Natur in der Gegend. Für ihren Stadtbesuch haben sie kein großes Programm. "Was auf dem Weg ist, schauen wir uns an", sagt Gregor. Doch zuerst gehen sie einen Aperol in der Fußgängerzone trinken.

Dort ist auch Rudi Veit mit seiner Frau unterwegs, die eigentlich im Hochschwarzwald Urlaub machen wollten. Mit dem Hotel seien sie aber nicht zufrieden gewesen, sodass sie sich jetzt auf dem Rückweg nach Stuttgart befänden. "An Rottweil sind wir schon oft vorbeigefahren, jetzt wollen wir uns die Stadt einmal ansehen", so Veit. Von der historischen Innenstadt sei er "sofort begeistert" gewesen, sagt er. Worüber er besonders staunt, sind die Wappen und Schilder traditioneller Handwerker wie dem Schuhmacher in der Fußgängerzone.

Bei der Touristen-Information möchte Veit wissen, welche römischen Spuren hier noch vorzufinden seien. Er wird auf das römische Bad und das Dominikanermuseum verwiesen. Dann sieht er die Larven an der Wand. Ob sie käuflich seien, möchte er aus reiner Neugierde wissen. "Nein, das ist nicht möglich, die Fasnet wird nicht kommerzialisiert", bekommt er zu hören.

Ebenfalls unterwegs in der Innenstadt: eine Familie aus Turin (Italien) auf der Suche nach einem Restaurant und Senioren aus Augsburg, die zum Testturm fahren wollen. Das Touristen-Aufkommen zeigt: Rottweil ist eine Reise wert.

Wer ist in der Stadt unterwegs? Und warum? Welche interessanten Geschichten haben Passanten zu erzählen? In unserer Reihe "Ein paar Schritte mit..." begleiten wir Menschen und schildern die Begegnungen.