Ist er da, ist es nichts, ist er weg, hinterlässt er hässliche Löcher. Schnee und Eis machen Bürgern und Straßen zu schaffen. Foto: Otto/Felscher

Leser äußern Unmut. Ärger mit bröseligen Straßen oder zugeräumten Wegen. Sorge ums Auto.

Rottweil - Es gibt einen alten DDR-Witz, der geht so: "Warum gibt es auf unseren Straßen so viele Schlaglöcher? – Damit jeder Trabi einen Tiefgaragenstellplatz hat."

Schlaglöcher gibt es mittlerweile auch hier und in genügender Anzahl, doch witzig findet das schon lange niemand mehr.

Man kann nicht oft genug den Finger in die Wunde respektive in die Straßenschrammen legen. Ein Beispiel, mal wieder: die Kreuzung Schramberger Straße/Hausener Straße/Marxstraße. Über Facebook schreibt uns Angelo: "An die Stadt Rottweil: Bitte bessert doch wenigstens die Schlaglöcher dort aus, das ist ja nicht mehr normal. Wenn ihr die Straße erst richten wollt, wenn es mit dem Bau des Feuerwehrhauses losgeht, dann macht doch wenigstens die Löcher zu. Es kann jeden Fahrer einen platten Reifen kosten oder vielleicht mehr. Und die Rechnung für den Platten oder weiteres tragt nicht ihr, sondern der Fahrer selbst."

Ähnlich ergeht es unserem Leser Rainer Mezger. Dem ehemaligen Ortschaftsrat von Neufra liegt die Sanierung der Straße von Neufra nach Wellendingen am Herzen. Er schreibt, die Straße sehe aus, wie nach einem Granatenangriff. Auch dort: "Wer jeden Tag die Strecke zwischen Neufra und Wellendingen fährt, muss mit Steinschlag und Achsbruch rechnen. Anfangs November sollten die Sanierungsarbeiten an der nun mit Schlaglöchern übersäten Straße beginnen. Laut Aussage der zuständigen Stelle, würde die Straße 2012 auf jeden Fall fertiggestellt sein, und der Radweg im Anschluss Ende Februar. Die Realität zeigt ein anderes Bild. Der Radweg ist fast fertiggestellt und die in Brüchen liegende Straße dümpelt vor sich hin."

Gefahr durch Steinschlag

Alle 50 Meter werde man gezwungen, Schlaglöchern auszuweichen, um nicht Gefahr zu laufen, einen Achsbruch zu erleiden. Ganz zu schweigen von der Gefahr, die vom Vorausfahrenden ausgehe. Ohne Panzerglas als Frontscheibe laufe man Gefahr, sich einen Steinschlag einzuhandeln. Zudem sei nun auch noch die Fahrbahn auf fachmännische Weise verengt worden, in dem man darauf hinweise, dass die Straße abgerutscht sei. Genau dort kam es vor Wochen zum Stau, weil LKWs, die an dieser Stelle infolge Glatteis anhalten mussten, nicht mehr weiter kamen und somit einen Rückstau bis an den gefährlichen Kreisverkehr verursachte. "Denn dort", so Mezger, "sind jetzt die furchteinflößenden Kunsttiere weg, dafür hat sich vor dem Kreisverkehr ein Schlagloch aufgetan, von dem man nicht weiß ob vielleicht Kinder darin spielen."

Die Fahrbahn hätte längst abgefräst werden können, denn dazu brauchte es keine 20 Grad. Auf diesem abgefrästen Belag könnte man wunderbar fahren und zudem wäre es nicht so glatt. Hätte man so schnell reagiert wie bei dem Abbau der Kreiselkunst, würden sich alle Autofahrer freuen und ohne Ärger zur Arbeit fahren, so Mezger.

Sind Schnee und Eis erstmal weg, offenbart sich das ganze Dilemma auf den Straßen. Aber auch wenn der Schnee noch da ist, kann er Ärger und Probleme verursachen, wie das Beispiel einer Leserin aus der Überlinger Straße zeigt. Die Straße endet in einer Sackgasse. Dort sei die Bebauung so eng ausgefallen, dass es beim Schneeräumen regelmäßig Konflikte gebe, sagt sie. Schneeruder stauten sich vor den Einfahrten von Garagen und Carports. Eine planerische Fehlleistung schimpft die Frau. Als man die entsprechende Stelle bei der Stadtverwaltung angerufen habe, hieß es dort lapidar: "Ja haben wir vielleicht den Schnee bestellt?" "Danke für Ihre Bemühungen", habe sie geantwortet und ihren Teil über die Stadt gedacht, so die Leserin gegenüber dem Schwarzwälder Boten.