Zunft: Winfried Hecht stellt Historie der Tucher in Broschüre zusammen
Bereits 1350 wird in Rottweil ein Tucher erwähnt, und zum Ende der Reichsstadtzeit konnte sich das Tucher-Handwerk nocheinigermaßen behaupten. Doch nach und nach verschwand es. Winfried Hecht hat ihre Geschichte in einer Broschüre aufgearbeitet.
Rottweil. Auf 20 Seiten hat Hecht die Zunft der Rottweiler Tucher eindrücklich dargestellt. Magentafarben ist die Broschüre, da sie sich, wie auch die meisten anderen, an der Grundfarbe der Zunftfahne orientiert.
"Alle 15 lebenden Zünfte der Stadt Rottweil haben, oder erarbeiten eine Zunftbroschüre, um die reiche Geschichte unseres Zunftwesens erfahrbar zu machen", sagte Oberzunftmeister Adelbert Hugger, der bedauerte, dass es der Tucherzunft nach Aufhebung durch das Königreich Württemberg nicht gelang, bei der Wiedergründung der Rottweiler Zünfte 1880 mitzuwirken. Und so seien auch von den Insignien der Zunft lediglich noch Spuren vorhanden.
Die historische Fahne der Zunft, die im Buch abgebildet ist, befindet sich heute im Magazin des Stadtmuseums. Sie sei aber nicht in bestem Zustand. Nach dem Grußwort des Oberzunftmeisters findet sich in der Broschüre ein Kapitel über die Tucher und ihre Zunft.
Im Anschluss stellt Winfried Hecht die Gemeinschaft von Handwerkern dar. Auch den "kleineren" Handwerken, die in der Rottweiler Tucherzunft angesiedelt waren, widmet er ein Kapitel. Zu ihnen zählten etwa die Färber, Hutmacher, die Zeugmacher oder die Strumpf- und Hosenstricker.
Bis zum Niedergang
Mit den Spannungen mit der Weberzunft beschäftigt sich ein weiteres Kapitel, bevor das Büchlein dann mit dem Niedergang der Zunft endet. "Wenn in Rottweil mit den Tuchern und den Webern gleich zwei Zünfte mit der Herstellung von Textilien befasst waren, dann zeigt dies die Bedeutung dieses handwerklichen Sektors für die städtische Wirtschaft", schreibt Hecht. Die Broschüre ist zum Preis von sechs Euro im Rottweiler Buchhandel erhältlich.
