Wie vielseitig man Stoff verarbeiten kann, zeigen in der Kreissparkasse Künstler wie Aiko Tezuka Foto: Schütz

Kreissparkasse zeigt Kunst aus Textilien. Ausstellung "STOFFSammlung" stellt Künstlerinnen in den Vordergrund.

Rottweil - Die Rottweiler Kreissparkasse zeigt bis zum 28. Juli die Ausstellung "STOFFSammlung". Die Textilien erweisen sich dabei als äußerst vielfältig und wandelbar.

Wolle, Fell, Teppichboden, Seide oder Samt: In der Rottweiler Kreissparkasse gab es bei der Ausstellungseröffnung am Montagabend Stoff in allen Farben und Formen zu bewundern. Gemeint sind nicht die Kleider der Gäste, sondern die Kunstwerke selbst – ob nun als poppig-bunte Rose an der Wand, in Form von sich drehenden, langen roten Kleidern über den Köpfen der Gäste oder als Video auf Flachbildschirmen.

Für die "STOFFSammlung" hat Jürgen Knubben, Kurator der Ausstellung, 21 nationale und internationale Künstler gewonnen, 13 davon sind Frauen – ein großer Unterschied zu der Ausstellung im vergangenen Sommer, die sich mit Stein beschäftigt hatte. Davor waren bereits Holz und Kunststoff Thema der Präsentation gewesen. "Wir wollten die Reihe eigentlich mit Metall beenden", erklärte Matthäus Reiser, Vorstandsvorsitzender der Bank. "Das tun wir zwar auch, aber wir haben das Ende um ein Jahr nach hinten verschoben." Die Erweiterung der Reihe gebe es, weil beim Thema Stoff die Künstlerinnen im Vordergrund stünden, statt wie zuletzt ihre männlichen Kollegen.

Eindrucksvoll vertreten waren diese trotzdem, beispielsweise Raffael Rheinsberg, der sein Kunstwerk aus Filzstiefeln russischer Gefangener des Konzentrationslagers baute. "Die hier ausgestellten Werke reichen von politischer Anklage bis zu großer Lebensfreude", erläuterte Knubben.

Einige der Künstler waren persönlich zur Eröffnung erschienen: Aldona Kut, Anja Luithle, Eva-Maria Wawatscheck, Menja Stevenson, Susanna Taras und Aiko Tezuka, die aus Japan den weitesten Weg nach Rottweil zurückgelegt hatte. Mit Stoffen vom siebten bis zum 20. Jahrhundert hatten auch ihre Materialien lange Wege zurückgelegt.

Wer sich Tezukas Mix aus japanischen Kimonos, koptischen Tuniken und englischen Gobelins, Rheinsbergs Erinnerung an KZ-Gefangene und die vielen anderen Stoffwerke ansehen möchte, hat dazu Zeit bis zum 28. Juli.u "STOFFSammlung" im Neubau der Kreissparkasse; täglich (außer montags) von 14 bis 17 Uhr. Eintritt frei.