Maria Pahl (rechts) schenkte Ruth Seckinger für 70 Jahre Mitgliedschaft im Blinden- und Sehbehindertenverband einen Gutschein der Bezirksgruppe. Foto: Verband Foto: Schwarzwälder Bote

Blinden- und Sehbehindertenverband: Viele Infos zu wichtigen Themen

Kreis Rottweil. Z ur Mitgliederversammlung der Bezirksgruppe Rottweil-Tuttlingen des Blinden- und Sehbehindertenverbands Württemberg konnte Bezirksgruppenleiterin Maria Pahl wieder zahlreiche Mitglieder begrüßen, darunter auch Winfried Specht vom Blinden- und Sehbehindertenverband Württemberg und Engelberd Leib vom Betreuungsverein im Landkreis Rottweil. Leib referierte zur Bedeutung einer Vollmacht und verwies auf die Unterschiede im Vergleich zu einer gesetzlichen Betreuung.

Eine Vollmacht erteile man üblicherweise für die Bereiche Vermögensangelegenheiten, Gesundheitsvorsorge und Wohnen. Für den Zugriff auf Bankkonten bräuchten Angehörige oder Freunde eigene Bankvollmachten. Leib. Was viele auch nicht wüssten: "Ab dem 18. Geburtstag haben Eltern keine Möglichkeit mehr, für ihre Kinder zu entscheiden, es sei denn, diese haben ihnen eine Vollmacht erteilt." Auch Eheleute müssten sich gegenseitig bevollmächtigen. Man könne eine Vollmacht beim Notar aufsetzen lassen – "Kosten 60 Euro aufwärts" – oder auch selbst aufstellen. Für besondere Angelegenheiten wie Immobilienverkäufe müsse es aber eine notariell beglaubigte Vollmacht sein. Die Arbeit eines gesetzlichen Betreuers werde von einem Gericht überprüft. Die Erteilung einer Vollmacht sollte auf einem besonderen Vertrauensverhältnis basieren, betont Leib auch. Allerdings könne man eine Vollmacht jederzeit widerrufen, müsse das Dokument dann aber konsequenterweise auch einziehen.

"Entweder beim Notar oder zu Hause in einer Mappe mit allen wichtigen Dokumenten. Auch eine Kopie beim Hausarzt zu hinterlegen, sei gut", sagte Leib auf die Frage aus der Zuhörerrunde, wo man denn solche Unterlagen am besten aufbewahrt.

Winfried Specht konnte bei den Ehrungen eine besondere Würdigung vornehmen. Ruth Seckinger ist seit 70 Jahren Mitglied im Blindenverband. Sie sei auch in der Bezirksgruppe im Vorstand aktiv gewesen, lobte Specht und überreichte der Jubilarin eine gerahmte Ehrenurkunde. Maria Pahl überreichte der treuen Seele ("Sie ist frohgemut und immer da") im Namen der Bezirksgruppe einen Gutschein.

Die Bezirksgruppenleiterin verwies in ihrem Bericht auf derzeit 37 Mitglieder, die sich über verschiedene Aktivitäten freuen könnten. Dank Horst Gülich ("Er sorgt für die Einnahmen aus Bußgeldern" habe man den Kassenstand verbessern können, ließ die Vorsitzende ebenfalls wissen.

Über die Verbandsarbeit berichtete Winfried Specht. So wolle der Verband auf politischer Ebene für Veränderungen bei der neuen Verordnung zu den E-Rollern eintreten, weil das für Blinde und Sehbehinderte doch sehr ungünstig sei. Anselm Schmid berichtete vom Treffen der Selbsthilfegruppen im Kreis Rottweil. Ein anderes Thema ist "Alexa": sich über ein Digital-Abo per Spracherkennung und Alexa Artikel aus der Lokalzeitung vorlesen zu lassen, ist ein Wunsch, den bei weitem noch nicht alle Zeitungen befriedigen könnten .