Thomas Wenger (links) und Mike Wutta von der der trendfactory haben neue Veranstaltungs und Kommunikationskonzepte für ihre Kunden erarbeitet: Foto: Siegmeier Foto: Schwarzwälder Bote

Pandemie: Coronakrise stellt trendfactory vor neue Herausforderungen / Wutta: "Die Zukunft ist hybrid"

"Es ist eine spannende und herausfordernde Zeit", betonen Thomas Wenger und Mike Wutta gut gelaunt. Die Geschäftsführer der "trendfactory" haben in der Krise die Ärmel hochgekrempelt, denn neue Veranstaltungskonzepte sind gefragt, und die wollen gut durchdacht sein.

Rottweil. Freilich liegen Konzerte, Kulturveranstaltungen, Familien- und Firmenfeiern im Kraftwerk, der "angesagtesten Location Deutschlands", seit Monaten so gut wie brach. Thomas Wenger und Mike Wutta indes haben die Herausforderung angenommen, denn "die trendfactory ist weitaus mehr als ein reiner Veranstalter und Organisator von Events. Wir sind mit Mut Neues angegangen", betonen sie. "Unsere Branche wurde früh und sehr hart getroffen", gibt Wutta zu.

Bereits kurz nach der Fasnet habe man gespürt, dass ein Einschnitt ansteht, resümiert er. Die Absage der ITB, der führenden Fachmesse der internationalen Tourismus-Wirtschaft, in Berlin habe für ein komisches Gefühl gesorgt. "Und dann folgte eine Art Dominoeffekt, alles brach zusammen", so Wutta. In der Veranstaltungsbranche seien die Monate März bis Mai entscheidend für das Jahresgeschäft. Es gebe viele Businessfestivals und Konferenzen. "Die Umsätze brachen komplett ein und stellten uns vor ganz neue Herausforderungen. Mit Stornierungen hatten wir bislang nie etwas zu tun gehabt", gibt Mike Wutta einen Einblick in die damalige Situation. Doch schnell hätten sie gemerkt, dass es gerade jetzt gelte, den Blick nach vorne zu richten und sich zu überlegen, wie die Zukunft der Branche aussehen könnte.

"Uns war klar, dass vermutlich bis März 2021 nicht viel gehen wird. Deswegen nutzten und nutzen wir die Zeit, um uns neu aufzustellen und neue Konzepte zu entwickeln. "Corona war und ist natürlich eine Katastrophe", so Wutta. Deswegen mussten schnell, fundierte Lösungen her, um den Kunden Veranstaltungsmodelle zu präsentieren, die auch in einer Pandemie funktionieren können. "Unsere Agentur war schon immer wandelbar und hat sich angepasst. Dass wir sehr digitalaffin sind und auch viele Kunden aus der Telekommunikationsbranche haben, hat uns dabei sehr geholfen", sagt Wutta. Veranstaltungen künftig nur noch digital oder gar virtuell anzubieten, sei nicht die Lösung, sind sich Wutta und Wenger einig. "Das Dabeiseindürfen ist nicht unerheblich", wissen sie, deswegen sehen sie die Zukunft in hybriden Veranstaltungen – mit einem Anteil, der live vor Ort ist, und Kunden, die der Veranstaltung auf digitalem Weg folgen.

Künftig müssten Liveevents noch wertvoller werden. "Live hat für die Leute einen Mehrwert, eine ganz andere Qualität", so Wutta. Inhalte könne man digital vermitteln, Community-Building, allerdings nicht.

Nachdem erste Konzepte erarbeitet sind, geht es nun darum, den Kunden diese zu präsentieren und die für sie passenden und besten Lösungen zu erarbeiten. Veranstaltungen von vornherein digital zu denken ist dabei die Herausforderung. Dennoch seien haptische Momente ebenfalls wichtig. Hier gelte es eben das für jeden passende Paket zu schnüren.

Mit ihrem Zukunftsmodell hat die trendfactory ihren Kundenkreis erweitern können, freut sich Wutta. Klar musste auch die trendfactory Umsatzeinbrüche verkraften. "Wir haben aber über all die Jahre gut gewirtschaftet, sind gut schwäbisch und haben auch Rücklagen, um Krisen durchzustehen", betont Wutta. Den Ferienzauber absagen zu müssen, habe allerdings wehgetan. Hochzeiten und andere Familienfeiern würden langsam wieder anlaufen, informiert er. "Es ist keine einfache Situation, aber es fällt uns nicht schwer, in die Zukunft zu denken. Wir glauben an unsere Branche und an unser Team", gibt sich Wutta siegessicher.