Rottweil/Villingendorf - Eine Sporttasche von Drazen D., die am Tatort gefunden wird, gibt Aufschluss darüber, dass er sich schon vor Jahren als Herr "über Leben und Tod" aufgespielt haben soll. An Tag drei des Prozesses schildern außerdem Notärzte und Nachbarn das dramatische Geschehen in der Tatnacht.

Auch am Freitag verfolgt der Angeklagte, dem der Dreifachmord von Villingendorf zur Last gelegt wird, die Verhandlung vor der Schwurgerichtskammer des Landgerichts ohne Regung. Auch die Schilderungen zur Auffindesituation seines toten sechsjährigen Sohnes lassen ihn augenscheinlich unberührt. Der Junge lag im Wohnzimmer, an der Tür zum Flur, von wo der Täter mit der großkalibrigen Waffe schoss.

Als die Schüsse fallen, läuft ein Zeichentrickfilm

"Der Fernseher lief noch, es kam ein Zeichentrickfilm", erinnert sich einer der Kriminalbeamten im Zeugenstand. Seiner Kollegin fielen Flecken im Gesicht des Jungen auf. Mehrfach geht es in der Verhandlung um die Lage des toten Kindes, dessen Arme und die Frage, ob nach der Tat noch jemand etwas an der Position des Kindes verändert hat. Notärzte und Polizeieinsatzkräfte versichern, sie haben dies nicht getan.