Bei guter Sicht eine klare Sache in der Schwenninger Straße beim Rottenmünster. Hier darf man nur zwei Stunden parken, egal wann. Manche Besucher des CDU-Neujahrsempfangs am Freitagabend haben diesen Hinweis offensichtlich übersehen. Zur Freude der Stadt, denn so klingelt es mal wieder in der Kasse. Foto: Schulz

Vollzugsdienst der Stadt verteilt Knöllchen an Besucher einer Veranstaltung der Kreis-CDU im Rottenmünster.

Rottweil - Unliebsame Überraschung für einige Besucher des Neujahrsempfangs der Kreis-CDU im Rottenmünster am Freitag zu später Stunde. Es schneite nicht nur, sondern hagelte Strafzettel, etwa weil die Parkscheibe fehlte oder das Auto auf dem Gehweg stand. Ob der OB auch in die Parkfalle tappte?

 

Die Schwenninger Straße entlang dem Vinzenz-von-Paul-Hospital (VVP) hat ihre Tücken – parktechnisch gesehen, zumal bei diesen Wetterbedingungen wie am Freitagabend: Die Straße ist teils zugeschneit, Schneeruder behindern den Verkehrsfluss und wenn es schneit, dann ist die Sicht am Abend – die Straßenbeleuchtung ist nicht sonderlich gut – ziemlich mau. Das haben auch manche Besucher des Neujahrsempfangs des CDU-Kreisverbands im Rottenmünster erfahren.

Es gibt nicht viele Parkplätze am direkten Zugang zum Festsaal des VVP, aber immerhin einige entlang der Schwenninger Straße. Weiter hinten steht ein Parkhaus. Wo genau in der Schwenninger Straße geparkt werden darf und wie lange, das ist fix geregelt.

So gibt es Streckenabschnitte, da darf man das Auto überhaupt nicht abstellen, im vorderen Teilstück der Straße sind wiederum Parkregionen ausgewiesen, in denen es kein zeitliches Limit gibt, im hinteren, in Richtung Bühlingen, ist die Parkdauer auf zwei Stunden begrenzt – egal, ob man früh morgens seinen Wagen abstellt oder am Abend, wie die Gäste des Neujahrsempfangs es getan haben. Oder mitten in der Nacht.

Der Empfang der Kreis-CDU im VVP fing um 19 Uhr an, das offizielle Ende war gegen 20.45 Uhr, danach wurde zum Stehempfang geladen. Die Gäste, viel Prominenz aus Politik (unter anderem sprachen der Chef der CDU/CSU-Bundestagsfraktion Volker Kauder und der Europaabgeordnete Andreas Schwab), Wirtschaft und Gesellschaft plauderten bei einem Schluck Wein oder Wasser über dies und jenes, über Gott und die Welt. Für viele dürfte es also später als 21 oder gar 21.30 Uhr geworden sein. Und einige von ihnen fanden dann ein Knöllchen an der Parkscheibe.

So erging es etwa Jochen Hermann, der noch am Abend seinem Unmut Luft macht und einen offenen Brief an den Rottweiler Oberbürgermeister Ralf Broß schickt (siehe unsere Seite Kreis Rottweil). Hermann spricht davon, dass die Stadt Rottweil offensichtlich auf "Kopfgeldjagd" gehe. "Anscheinend schickt die Stadt Rottweil bewusst ihren Vollzugsdienst auf die Strafzetteljagd, wenn eine Großveranstaltung ansteht und die Parkplätze knapp werden", heißt es in der Mail.

Der Vollzugsdienst der Stadt hatte an diesem Abend ein Knochenjob zu machen. Der Mitarbeiter der Stadt war um 20.30 Uhr herum unterwegs, es war kalt und schneite mitunter.

Auch der OB hatte seinen Wagen in einer auf zwei Stunden begrenzten Parkregion abgestellt, jedoch an die Parkscheibe gedacht, die von außen gut lesbar war. Zumindest klebte kein Strafzettel an der Frontscheibe. Auch nicht nach 21.30 Uhr. Da müsste die Scheibe eigentlich abgelaufen sein. Aber da war offensichtlich der Mitarbeiter des Vollzugsdiensts nicht mehr vor Ort... Glück gehabt.

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