GIEB-Projektkoordinatorin Silvia Gmelin, Mirjam Pfau von Solifer – Offene Hilfen bei der Bruderhausdiakonie (stehend von links), Iris Wößner von der Bruderhausdiakonie und Gerhard Winkler, Behindertenbeauftragter des Landkreises, setzen große Hoffnungen in das Inklusions-Projekt mit den Volkshochschulen.Foto: Scheidel Foto: Schwarzwälder Bote

GIEB: Projekt für bessere Teilhabe beeinträchtigter Menschen

Kreis Rottweil (wis). Sensibel handeln im Alltag: Dass diese Devise im Umgang mit beeinträchtigten Menschen einen ganz besonderen Stellenwert hat, kann in vielfältigen Lebenssituationen beobachtet werden. Die Aktionsgemeinschaft GIEB (Gestalten – Informieren – Erleben – Beteiligen; Büro im Kapuziner in Rottweil; Telefon 0741/175262813) startet zur besseren Teilhabe beeinträchtigter Menschen am gesellschaftlichen Leben mit Unterstützung des Landes eine weitere, dieses Mal auf die Arbeit der Volkshochschulen gemünzte Offensive. Der in der Bevölkerung hoch im Kurs stehende Bildungsträger soll im Kreisgebiet seine zahlreichen Angebote bildungsgerechter gestalten können. Zu diesem Zweck sollen Dozenten sensibilisiert werden für die Bedürfnisse von Menschen mit Handicaps bei der Wahrnehmung von Kursangeboten. Natürlich sollen die VHS-Lehrer für dieses Voranschreiten in Sachen Inklusion auch mit ordentlich Handwerkszeug ausgerüstet werden, um nach dem Motto, auch Schwächeren eine gute Chance zur Teilhabe geben, praktizieren zu können. Sei es es mit Hilfsmitteln wie Materialien in Blindenschrift für zum Beispiel einen Italienischkurs oder pädagogisch-didaktischen Weichenstellungen, indem bei einem Kochkurs ein Rezept in besonders plakativer Weise zur Kenntnis gebracht wird.

In Kooperation mit Solifer, Offene Hilfen der BruderhausDiakonie und dem Mehrgenerationenhaus Kapuziner Rottweil hatte GIEB einen Projektantrag zur Qualifizierung von VHS-Dozenten beim Sozialministerium gestellt, der nun positiv beschieden wurde und mit "Doing Inklusion" Workshops für das neue Vorhaben ermöglicht, das auch Bildungsassistenten für die Assistenz von Kursteilnehmern bringen soll. Menschen mit Behinderung sollen als Experten in eigener Sache in die Entwicklung der Workshop-Inhalte, die Durchführung und die Evaluation einbezogen werden.

Für den Einstieg werden GIEB Landesmittel von 11 500 Euro zur Verfügung gestellt. Eine Honorkraft, die in Teilzeit zusammen mit zwei Menschen mit Beeinträchtigungen das Schulungsteam bildet, soll also bald an den Volkshochschulen im Kreisgebiet den Boden bereiten für ein dem Inklusionsgedanken gerechter werdendes Unterrichtsangebot. Die Ausschreibung der Stellen ist erfolgt.