RugbyOhne sieben Stammspieler unterliegt Zweitligist 30:42 / Gute Moral in der Schlussphase nicht belohnt

Mit einer Niederlage kehrte Zweitligist RC Rottweil von der Neckarsulmer SU zurück. In diesem Auswärtsspiel mussten die Schwarz-Gelben gegen die sehr geschlossen auftretenden Unterländer Lehrgeld zahlen und verloren 30:42 (6:15). Aufgrund beruflicher Verpflichtungen, aber auch noch urlaubsbedingte Abwesenheit mussten die RCR’ler auf sieben Stammspieler verzichten.

Der NSU‘ler zeigten vor allem in der Anfangsphase als körperlich überlegenes Team starkes, schnörkelloses Rugby mit teilweise sehr schönen Kombinationen und war zu Beginn die dominierende Mannschaft. Die "Schwarz-Gelben" aus Rottweil kämpften in den ersten 40 Minuten mit viel Einsatz und setzten sich in mehreren Phasen immer wieder aussichtsreich vor dem Malfeld der Neckarsulmer fest, verloren aber immer wieder durch individuelle Fehler den Ball und wurden durch Konter der kaltschnäuzigen Gastgeber bitter bestraft. Doch der Reihe nach: In der 7. Minute ging die NSU durch einen Straftritt mit 3:0 in Führung. Kurze Zeit später konnten sie die Führung nach mehreren offenen Gedrängen auf 8:0 ausbauen.

Die RCR‘ler hatten sich inzwischen besser auf den Gegner eingestellt und kamen mit zwei verwandelten Straftritten durch Costinel Croituru auf 8:6 heran. In der 35. Minute verloren die Schwarz-Gelben in einer aussichtsreichen Situation den Ball und die Platzherren konnten mit einem gekonnten Angriff aus dem eigenen Viertelfeld die RCR‘ler düpieren und die Führung nach Versuch und Erhöhung zum 15:6 ausbauen. Kurz vor Halbzeit gerieten die NSU’ler noch einmal in Bedrängnis: Mit viel Einsatz konnten sie einen gut vorgetragenen Angriff der Gäste kurz vor ihrem Malfeld abwehren und so den Vorsprung in die Pause mitnehmen.

Zu Beginn der zweiten Halbzeit konnte der RCR den Gegner überraschen und spielte sich in deren Halbfeld fest. Ein schön herausgespielter Versuch durch Kapitän Michael Oswald und die anschließende Erhöhung durch Schlussspieler Costinel Croituru brachte den RCR auf 15:11 heran. Beide Teams zeigten in der Folge sehenswerte Angriffe und kämpften sich mehrfach gefährlich bis zur Mallinie der Gegner vor. Mit ihrer körperlichen Überlegenheit waren es dann die Neckarsulmer, die per Straftritt und einem weiteren Versuch auf 23:13 davonzogen.

Danach nahmen die RCR’ler aber wieder das Heft in die Hand und starteten eine ganze Anzahl vielversprechender Angriffe, die die Heilbronner immer wieder in Bedrängnis brachten. In der 53. Minute kamen die Schwarz-Gelben nach einem sehenswerten Sturmangriff durch Szani Ladislau zum 25:18 und nach der Erhöung durch Costinel Croituru stand es 25 :20.

Doch wie zu Beginn des Spiels kam es gegen Mitte der zweiten Halbzeit zu einigen Fehlern, die die Neckarsulmer geschickt zu erfolgreichen Kontern nutzten und die Führung ausbauten. Es keimte noch einmal Hoffnung auf nach einem Versuch von Michael Oswald, der erfolgreichen Erhöhung wiederum durch Costinel Croituru sowie einem weiteren Straftritt zum 35:30. Schließlich aber konnte Neckarsulm mit einem Konter (Versuch und Erhöhung) zum 42:30 das Spiel für sich entscheiden.

Mit einer starken kämpferischen Mannschaftsleistung konnten die Schwarz-Gelben den routinierten Gegner immer wieder in Verlegenheit bringen. Besonders hervorzuheben sind die Leistungen dreier Debütanten, die für den RCR ihr erstes Spiel bestritten. Zusammen mit den routinierten Spieler konnte das Team ein über weite Strecken ausgeglichenes Spiel gestalten. Mit etwas mehr „Ballglück“ und Abgeklärtheit wäre ein Unentschieden oder gar ein Sieg möglich gewesen.

Trainerin Ioana Sava war somit sichtlich zufrieden: "Aufgrund des ersatzgeschwächten Kaders waren wir vor dem Spiel sehr unsicher und nicht besonders zuversichtlich. Allen war bewusst, dass die Neckarsulmer ihre Chance nutzen wollten und es zu einem harten, offenen Spiel kommen würde. Unsere Mannschaft hat großartig gekämpft. Mit etwas Glück hätten wir das Spiel fast noch gewonnen." RC Rottweil: Szani Ladislau, Swen Engelhardt, Max Eigenmann, Diminic Mühl, Martin Storck, Yannick Schmidt, Michael Oswald, Leonhard Holpp (alle Sturm); sowie Simon Wilde, Marian Toader, Jimmy Thiel, Fabian Schüler, Stefan Karl, Sebastian Wilde und Costinel Croitoru (alle Verbindung und Drei-Viertel).