Vor Gericht legte der 25-Jährige ein Geständnis ab. (Symbolbild) Foto: dpa

Prozessauftakt gegen Tatverdächtigen. Raub war laut Aussage von 25-Jährigem "spontane Idee".

Rottweil - "Am Morgen war der Gedanke einfach da", sagt der 25-Jährige, der am 26. Juni vergangenen Jahres ein Bastelgeschäft in der Rottweiler Stadionstraße überfallen haben soll.

Beim Prozessauftakt am Donnerstag vor dem Landgericht Rottweil zeigte sich der junge Mann, der aus einer Gemeinde um Rottweil stammt, kooperativ und legte ein Geständnis ab. So habe er an dem fraglichen Morgen einen Termin in Rottweil gehabt und sei mit dem Bus dorthin gefahren. Die Idee, einen Raub zu begehen, sei ihm an diesem Morgen gekommen. Dementsprechend habe er seine Tasche gepackt. Er habe das Geld für eine bevorstehende Reise in den Libanon vorgesehen gehabt, meinte der Angeklagte, der dort Verwandtschaft hat.

In Rottweil angekommen sei er vom Friedrichsplatz bis zur Königsstraße gegangen und habe ausgekundschaftet, wo er einen Raub begehen könne. Letztlich fiel seine Wahl auf den Bastelladen. Bei seiner Aussage wurde vor allem eins deutlich: dass er offenbar ein massives Drogenproblem hat. Ecstasy, Marihuana, Subutex - der Angeklagte war laut eigener Aussage täglich zugedröhnt. So schilderte er vor Gericht zwar die Tat, konnte sich an manches Detail aber nicht erinnern. Seine Erinnerungslücken erstreckten sich teilweise über ganze Jahre. Er bezeichnete sich selbst als Einzelgänger, der nicht gern Leute um sich herum habe. Angst bei der Tat oder danach habe er keine verspürt. Ein Schockgefühl habe ihm die Anwesenheit der elfjahrigen Enkelin des Ladenbesitzers versetzt. Er hätte die Chance gehabt, die Tat bleiben zu lassen, meinte er: "Aber ich steckte schon mittendrin". Weitere Informationen über den ersten Verhandlungstag folgen.