Ein solches Bild wie dieses am Schmotzigen in Rottweil aus den vergangenen Jahren soll mit einem Alkoholverbot verhindert werden: keine feiernden Gruppen, keine Glasscherben. (Archivfoto) Foto: Otto

Verschärfte Allgemeinverfügung soll Partys in Hochburgen Rottweil und Schramberg verhindern.

Die Infektionszahlen im Kreis sinken weiter. Die Situation ist zunehmend entspannter. Dennoch gebe es keinen Grund, leichtsinnig zu sein, betont die Kreisverwaltung. Vorbereitet wird ein öffentliches Alkoholverbot in Rottweil und Schramberg an der Fasnet.

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Kreis Rottweil - Vor Weihnachten war das Infektionsgeschehen im Kreis Rottweil am schlimmsten, seit 21. Dezember indes beruhigt sich die Lage. Jetzt, so die Angaben der Kreisverwaltung gegenüber Medienvertretern, sei man auf einem Stand wie Ende Oktober. Auch in den Heimen ist die Lage offensichtlich im Griff. Hermann Kopp, der Erste Landesbeamte und Stellvertreter von Landrat Wolf-Rüdiger Michel, berichtet, dass es seit einer Woche zu keinen neuen Einträgen in den Senioreneinrichtungen gekommen sei. Zur Erinnerung: Der bisherigen zweiten Infektionswelle fielen vor allem ältere Menschen, die in einem Pflegeheim untergebracht waren, zum Opfer.

Krisengipfel am 10. Februar

Kopp hält angesichts der verbesserten Lage sogar Lockerungen der Maßnahmen für Friseure und das Gastronomiegewerbe für erstrebenswert. Dies auch vor dem Hintergrund, um die Akzeptanz für die sonstigen Einschnitte in das öffentliche Leben aufrecht zu erhalten. Wie diese Lockerungen aussehen könnten und wann es dazu kommen könnte, dazu traf der Landratstellvertreter freilich keine Aussage. Dies zu entscheiden ist auch vielmehr Sache der Länder und des Bundes. Am 10. Februar soll es einen weiteren Krisengipfel geben, auf dem über den Weg in der Corona-Krise beraten werden soll. Während der Handel Lockerungen fordert, erwägen viele Politiker eine Verlängerung des Lockdowns – dies könnte auch die Schulen umfassen.

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Verschärft indes soll die bestehende Allgemeinverfügung im Zusammenhang mit der Bekämpfung des Virus im Hinblick auf die kommenden Fasnetstage. Bislang waren die närrischen Tage Anlass für zum Teils ausufernde Feiern in der Öffentlichkeit. Erinnert sei an den Schmotzigen Donnerstag in Rottweil etwa, wo sich vor allem junge Menschen spontan in Gruppen trafen, um lautstark und mit Alkohol durch die historische Innenstadt zu ziehen – meistens uferten die Zusammentreffen zu Trinkgelagen aus. Das soll in diesem Jahr vermieden werden. Kopp ist es wichtig zu betonen, dass ein Alkoholverbot, das für bestimmte Straßen und Plätze in den beiden Fasnetshochburgen Schramberg und Rottweil auch wegen deren Magnetwirkung gelten soll, nicht gegen die organisierte Fasnet und die Zünfte gerichtet sei.

Die Impfkampagne in den Alten- und Pflegeeinrichtungen im Kreis schreitet voran. Laut dem Ordnungsamtsleiter Thomas Seeger sind Bewohner und Mitarbeiter eines ersten Hauses zum zweiten Mal geimpft worden. In der kommenden Woche sollen sieben weitere Einrichtungen die Erstimpfung erhalten, fünf andere die zweite. Der Plan sei, so Seeger, in der Kalenderwoche 10 (8. bis 14. März) mit allen Heimen durch zu sein. "Dann können wir uns anderen Aufgaben widmen", so Seeger. In der vergangenen Woche seien zehn Soldaten der Bundeswehr eingetroffen. In Zweierteams würden diese Schnelltests in Pflegeheimen machen.

Bislang keine Mutationen festgestellt

Man sei auf dem richtigen Weg, betont auch Heinz-Joachim Adam, der Leiter des Gesundheitsamts. Disziplin, Quarantäne und das Impfen seien ausschlaggebend dafür. Man befinde sich indes weiter in einer Habachtstellung.

Virusmutationen seien im Kreis bislang keine festgestellt worden, sagt der Amtsleiter. Reiserückkehrer aus entsprechenden Risikogebieten würden intensiv betreut, sie müssten auch in eine 14-tägige Quarantäne. Hotspots gebe es im Kreis keine. Das Infektionsgeschehen in einer Firma in Schiltach – dort haben sich 14 Mitarbeiter mit Covid-19 angesteckt – habe man in den Griff bekommen. Die Einträge seien gut eingrenzt worden, so Adam.

Auch im Kreisimpfzentrum laufe alles nach Plan, äußert der dafür verantwortliche Kreisbrandmeister Nicos Laetsch. Wenngleich freilich mehr geimpft werden könnte, wenn es denn mehr Impfstoff gebe. Zurzeit werde im Einschichtbetrieb von Montag bis Freitag geimpft.