Ungewöhnlich: Gleich zwei Prozesse wegen versuchten Mordes starten fast zeitgleich am Landgericht Rottweil. Die Tatorte sind Rottweil und Bochingen. Zweimal geht es um brutale Attacken, einmal auf die eigene Ehefrau.
Das Landgericht Rottweil teilt mit, dass beide Fälle nun ab nächster Woche in jeweils mehrtägigen Prozessen vor der Schwurgerichtskammer verhandelt werden. Den Vorsitz führt jeweils der Vorsitzende Richter am Landgericht, Karlheinz Münzer.
Ab Montag, 30. September, muss sich laut Pressemitteilung ein chinesischer Staatsangehöriger wegen des Vorwurfs des versuchten Mordes an einem Bekannten verantworten. Dem heute 49-jährigen Angeklagten wird vorgeworfen, im November 2023 nach einer Auseinandersetzung mit einem Bekannten, diesem im Anschluss nachgeeilt zu sein und ihm mit einer Flasche gegen den Kopf geschlagen zu haben, so dass dieser zu Boden und die Flasche zu Bruch ging.
Schnelle Hilfe rettet den Mann
Anschließend soll der Angeklagte sich über ihn gebeugt und mit einer Stichbewegung mit der abgebrochenen Flasche eine Vene am Handgelenk durchtrennt haben. Dem lebensgefährlich verletzten Geschädigten sei es schließlich gelungen zu entkommen. Der Todeseintritt infolge des Blutverlustes habe nur dank schneller Hilfe verhindert werden können. Weitere Termine der Hauptverhandlung sind in diesem Fall bestimmt auf 18. Oktober , 30. Oktober , 31. Oktober , 4. November und 5. November, jeweils 9 Uhr, Saal 201. Es sind bislang zwei Zeugen, zwei Sachverständige (rechtsmedizinisch und psychiatrisch) sowie ein Dolmetscher geladen.
Mit Stichwerkzeugen auf die Ehefrau los
Ebenfalls versuchter Mord wird einem heute 46-Jähringen aus Bochingen vorgeworfen. Der Fall wird ab Dienstag, 1. Oktober, verhandelt.
Dem Angeklagten, einem deutschen Staatsangehörigen, soll laut Mitteilung im Februar 2024 versucht zu haben, seine Ehefrau in der gemeinsamen Wohnung in Bochingen mit verschiedenen Stichwerkzeugen zu töten. Dieser sei es gelungen, die Angriffe abzuwehren und den Angeklagten bis zum Eintreffen der Polizei zu fixieren. Im Rahmen der Abwehr zog sie sich mehrere Schnittverletzungen an den Händen zu.
Weitere Termine sind für 4., 8., 21. und 23. Oktober, jeweils ab 9 Uhr in Saal 201 festgesetzt. 18 Zeugen sind geladen, zudem ein psychiatrischer Sachverständiger und ein Dolmetscher.