Aufreger: Kreistagsausschuss thematisiert Pflegemaßnahmen

Kreis Rottweil. "Straßenunterhaltung, Baumkontrolle und Pflege" sind Stichworte, zu denen in den zurückliegenden Wochen und Monaten eine Menge Kontroversen ausgetragen wurden.

Kann mit einem sensibleren Vorgehen der Trupps des Straßenbauamts nach einer "Holzerei" entlang von Straßen ein nachfolgendes verbales "Holzen" von Mitbürgern vermieden werden? Sind die bisherigen Vorgehensweisen tatsächlich verbesserungswürdig? Welcher Bedarf an personeller Ausstattung wäre für eine aufwendige Baum-für-Baum-Begutachtungsstrategie mit einem laufend fortzuschreibenden Kataster notwendig?

Bevor man einem solchen Managementsystem für die Baumkontrolle nahetreten will, soll die Kreisverwaltung aufgrund einer Anregung von Kreisrat Hermann Acker (FWV), die im Umwelt- und Technikausschuss von einer Mehrheit befürwortet wurde, zunächst einmal in einer Organisationsuntersuchung feststellen lassen, wie sich der Kräftebedarf im Straßenbaubereich des Landkreises überhaupt ohne die im Raum stehende Aufgabenerweiterung darstellt.

Martin Osieja, Chef der Straßenbauverwaltung beim Landkreis, reklamiert allein schon angesichts der im Kreisgebiet zu betreuenden 582 Straßenkilometer (Bundesstraßen 86, Landesstraßen 185 und Kreisstraßen 311 Kilometer) drei zusätzliche Kräfte, um auf Augenhöhe mit dem Niveau in den Nachbarkreisen zu kommen. Acker will solche Feststellungen durch eine Organisationsuntersuchung untermauert wissen.

Dass ein tiefgründiges Managementsystem für Baumkontrolle einen erheblichen zusätzlichen Kostenfaktor bringen würde, ist keine Frage, ob so etwas politisch durchsetzbar ist, aber schon. Während Landrat Wolf-Rüdiger Michel feststellt, dass bei der Rodungsaktion Horgen-Feckenhausen einiges schiefgelaufen sei, und betont, dass in der Öffentlichkeit bei derlei Maßnahmen schnell Sturm gelaufen werde, stellen zum Beispiel Eberhard Pietsch (CDU) oder Acker die Frage, ob man deshalb die Strategie der Baumbehandlung im Zusammenhang mit der Straßenunterhaltung ändern müsse, zumal ja auch der Landrat betone, abgesehen von Horgen-Feckenhausen seien ansonsten viele andere Vorhaben ordnungsgemäß abgewickelt worden.

Andere wie die Grüne Christine Löffler, Bernd Richter (ÖDP) und auch Hermann Breucha haben die Meinung, dass der Straßenbauverwaltung bei der Baumbehandlung zusätzliche Fachkräfte gut täten. Ruth Hunds (SPD) sieht auch in ungenügender Kommunikation einen Grund, der bei Maßnahmen in der Bevölkerung für Zähnefletschen sorgt.

Ob zu dem Thema beim Landkreis in absehbarer Zeit Beschlüsse fallen, muss angesichts des Diskussionsstandes erst einmal bezweifelt werden. Allein schon die öffentlichen Aufschreie der vergangenen Monate werden aber vermutlich als zusätzlicher Sensibilisierungsfaktor wirken.